Vergangenen Samstag, den 23. März, fand die Demonstration gegen Nazis im Dortmunder Vorort Westerfilde statt. Rund 400 Antifaschist*innen schlossen sich der Demonstration des BlockaDO-Bündnisses an, um darauf hinzuweisen, dass die Faschist*innen um die Partei Die Rechte und die Kameradschaft Aktionsgruppe West ihren Raumkampf nicht nur in Dorstfeld führen, sondern eben auch in Westerfilde und dem restlichen Dortmunder Westen. Außerdem ging es darum, die Menschen im Viertel zu unterstützen, die immer wieder mit den Nazis und ihrer extrem rechten Ideologie konfrontiert sind.
Ein gutes Beispiel dafür war die Kundgebung der Nazis am Freitagabend, den 22. März, gegen die Demonstration. Rund 40 von ihnen ergingen sich vor allem in Hetze gegen das Viertel und seine Bewohner*innen, von denen einige schon dort den Nazis zeigten, dass sie unerwünscht sind. Wenig überraschend also, dass die antifaschistische Demo durch den Vorort von vielen Anwohner*innen sehr positiv aufgenommen wurde und sich Teile von ihnen der Demonstration anschlossen. Die „linke Provokation“ existierte eben vor allem in den Köpfen der Nazis.
Vom S-Bahnhof Westerfilde führte die Demonstration durch den Vorort, vorbei an migrantisch geprägten Blocks ebenso wie an den Orten, die die Faschist*innen gern für ihre „Aktionen“ nutzen. Den Auftakt machte ein Redebeitrag von Menschen aus dem Viertel, die die versuchte Raumnahme der Rechten nicht hinnehmen wollen. In einer weiteren Rede wurde von der Mean Streets Antifa Dortmund etwa auf die Verstrickung der Dortmunder Szene in die rechten Kampfsportnetzwerke aufmerksam gemacht. Auch am Samstag fand beispielsweise ein Training unter dem „Kampf der Nibelungen“-Label im Ruhrgebiet statt. Diesem Training und weiteren rechten Events dürfte es dann wohl auch geschuldet gewesen sein, dass sich gerade mal acht Nachwuchsnazis an der Ecke Reinbachweg/Bodelschwingher Str. zusammenfanden, um die Demo ein wenig anzupöbeln, bevor sie von den Cops verscheucht wurden. Die Aktionsgruppe West klopft sich freilich dennoch auf die Schulter für diese peinliche Aktion. Ebenso wie ein rechter Twittertroll aus dem Umfeld der hiesigen Gelbwesten, der eigenen Angaben zufolge bereits vor Beginn der Demo mit einem Platzverweis von dannen zog.
Die lautstarke Demonstration zog weiter bis zum Westerfilder Markt. Unterwegs wurden Anwohner*innen immer wieder auf mehreren Sprachen über das Anliegen der Demonstration informiert. Auch auf die kommenden Aufmärsche der Nazis in Wuppertal (20.04.), Duisburg (01.05.) und Dortmund (25.05.) wurde aufmerksam gemacht. Für uns steht fest, dass wir auch dann auf der Straße sein werden, um gegen die rassistische, sexistische und antisemitische Hetze der Nazis zu protestieren.
Wir bedanken uns bei allen, die am Samstag mit uns für ein antifaschistisches Westerfilde unterwegs waren und insbesondere bei den Genoss*innen, die Anreisen organisiert und sich am Tag eingebracht haben. Es bleibt noch viel zu tun, aber die Demonstration war ein kraftvolles Zeichen, dass es keine Freiräume für Nazis geben darf. Unseren Redebeitrag, der sich mit Antifeminismus als Scharnier zwischen extremer und Neuer Rechter sowie der viel beschworenen „Mitte der Gesellschaft“ beschäftigte und die rechten Instrumentalisierungsversuche von Frauen in Westerfilde thematisierte, liefern wir in den kommenden Tagen nach.