Etwa 100 Menschen protestierten heute vor dem Büro des AfD-Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich. Anlass war ein Treffen von Funktionär*innen der AfD und der Identitären Bewegung (IB) mit Götz Kubitschek, das die Rechten lieber geheim gehalten hätten.
„Das Büro von Helferich, der sich selber als „das freundliche Gesicht des NS“ bezeichnete, ist zum wichtigsten Zentrum für völkische und rassistische Politik geworden“, erkärt Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170. „Mit Kubitschek sprach dort nun einer der wichtigsten Vordenker für die Pläne der AfD zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland“.
In Redebeiträgen wurden Parallelen zu dem letzte Woche vom Investigativmedium Correctiv enthüllten Geheimtreffen in Potsdam gezogen. „Die versammelten Rechtsextremen waren eingeladen, über eine „partriotischen Neuordnung“ Deutschlands zu diskutieren“, erläutert Schmidt. „Was damit gemeint ist, ist unschwer zu erkennen: Die AfD träumt von einem rechten Umsturz. Hinter der „Remigration“, die Matthias Helferich fordert, steckt die ethnische Säuberung nach völkischen Kriterien.“
Unmut gab es über das Verhalten der eingesetzten Polizeikräfte. „Entgegen des Versammlungsbescheids wurde unserer Kundgebung der Weg zum genehmigten Ort vor dem Iggelhorst 23 versperrt“, berichtet die Pressesprecherin. „Offensichtlich sind diese Bescheide wertlos, wenn sich leitende Polizeikräfte auch nicht zum ersten mal darüber einfach hinwegsetzen und Fakten schaffen.“
„Wir bedanken uns bei allen Antifaschist:innen, die trotz der kurzfristigen Ankündigung und der Minusgrade auf der Straße waren, um die AfD aus der Deckung zu holen“, so Schmidt. „Parallel zu unserem Protest sind in der Region heute Abend in Bochum und Münster zehntausende Menschen gegen die AfD auf die Straße gegangen. Wir freuen uns über die solidarischen Grüße von den Großdemonstrationen.“
Für eine kuriose Abschlussnotiz sorgten einige Anhänger*innen der Partei „Heimat Dortmund“, ehemals „Die Rechte“ bzw. „Nationaler Widerstand Dortmund. „Als eine U-Bahn mit Teilnehmenden unserer Demonstration den Wilhelmplatz in Dortmund passierte, pöbelten die teilweise betrunkenen Neonazis die Antifaschist:innen an. Eine Konfrontation mit den durchreisenden Demonstrationsteilnehmenden vermieden die Rechten jedoch wohlweislich.“
Für den morgigen Samstag rufen Antifaschist:innen erneut zu Protesten gegen das AfD-Büro auf. „Ab 16:00 Uhr führt eine Demonstration vom S-Bahnhof Dorstfeld-Süd durch das Viertel zum Iggehorst und weiter zum S-Bahnhof Dorstfeld. Zur gemeinsamen Anreise aus der Innenstadt treffen wir uns um 15:00 Uhr am Nordausgang des Hbf Dortmund“, kündigt die Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170 an. „Gleichzeitig findet auch in der Innenstadt eine Demonstration gegen die AfD statt.“