Der NWDO ist wieder da

transpiDietrich Surmann, Siggi Borchardt, Alexander Deptolla, Mathias Deyda, Matthias Kalfak, Ingo Aßmann, Christoph Drewer, Lukas Bals, Christian Meier, Dennis Giemsch, Michael Brück. Die Liste der am Angriff auf das Rathaus beteiligten Neonazis liest sich wie ein Who-is-Who des „Nationalen Widerstand Dortmund“ (NWDO), der 2012 verbotenen Neonazikameradschaft. Am gestrigen Wahlabend ist das eingetreten, wovor Antifaschist_innen seit dem Verbot warnen. Der NWDO fühlt sich mit seinem Wahlerfolg als Partei „Die Rechte“ sicher genug die bisher verordnete relative Gewaltkarenz aufzugeben. In SA-Manier wurde versucht, einen Triumphzug für den eigenen Kandidaten zu organisieren. Auf alle, die sich dem in den Weg stellten, wurde eingeschlagen.

Mit dem Angriff hat der NWDO seine Restrukturierung endgültig abgeschlossen. In allen Bereichen, die die Gruppierung vor 2012 zu einem Beispiel für eine im Sinne der rechten Szene gelungene politische Arbeit machte, haben die Neonazis sich ihre Handlungsspielräume erhalten. Die Kader des NWDO organisieren weiterhin überregional bis bundesweit relevante Aufmärsche, bringen mit Kundgebungen und Infoständen ihre Inhalte an die Menschen und verfügen über eine gut ausgebaute Medienstruktur, mit der sie ihre Ansichten verbreiten.

Dazu kommt, dass mit dem Parteienstatus eine neue Selbstsicherheit einhergeht. Die Übergriffe gegen Menschen, die angeblich oder tatsächlich ihre Plakate abnehmen, werden neuerdings mit dem Schutz ihrer „demokratischen Rechte“ begründet, die Polizei scheint dabei bisher mitzuspielen. Weder sind von Seiten der Ordnungsmacht Äußerungen zu der völlig unverhältnismäßigen Fesselung und Misshandlung zweier Menschen in Kirchderne zu hören, noch hat es die Polizei am Sonntag Abend für nötig befunden, gegen die Sturmabteilung der Partei „Die Rechte“ vorzugehen. Statt die Nazis, wie so oft verkündet, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu behindern, wurden die Schläger mit Polizeibegleitung nach Hause geschickt.

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