via hamm.noblogs.org. Bis zu 1000 Menschen waren am 03. Oktober in Hamm gegen Neonazis auf der Straße. Mehrere Blockaden wurden von der Polizei geräumt, um den Neonazis den Weg frei zu machen.
Um 12:00 begann der Tag mit einer Blockade des Hauptbahnhofs in Hamm. Antifaschist_innen aus Hamm hatten bereits im Vorfeld zu Blockaden aufgerufen. Etwa 200 Menschen entschieden sich dazu, im Tunnel des Hauptbahnhofs den Durchgang zum Westausgang zu blockieren, wo die Neonazis sich treffen wollten. Die Polizei erwies sich hier einmal mehr als Garant für den reibungslosen Ablauf von rechten Versammlungen und räumte die Blockaden, um den Neonazis den Weg frei zu machen.
An der Demo des antifaschistischen Jugendbündnis “Haekelclub590”, die parallel zum Aufmarsch der Neonazis stattfand, nahmen im Laufe des Nachmittags etwa 1000 Menschen aus Hamm und der Region teil. Die Demonstration konnte an mehreren Stellen in direkte Nähe der Neonazis gelangen und ihren Protest deutlich machen.
Die Veranstaltung der Hammer Neonazis nahm sich dagegen schwach aus. Organisiert von “Die Rechte Hamm”, Nachfolger der verbotenen “Kameradschaft Hamm”, fanden sich knapp 150 Rechte ein, die unter dem Motto “Wir sind das Volk” durch den Hammer Norden marschierten. Unterstützt wurden sie dabei Maßgeblich von ihren Kameraden aus Dortmund. Aktivisten der ebenfalls verbotenen Kameradschaft “Nationaler Widerstand Dortmund” (jetzt “Die Rechte Dortmund”) stellten den Lautsprecherwagen zur Verfügung und versuchten sich mit ihrem Facebookprofil in der Liveberichterstattung.
Das die Neonazis ihren Auftritt als Erfolg feiern, verwundert nicht weiter, dort wähnt man sich seit Jahren kurz vor der Nationalen Revolution. Das die Antifaschist_innen fünf mal mehr Menschen auf die Straße bringen ficht diese Vertreter des Volks nicht an. Beachtenswert ist für Hamm aber vor allem, dass es seit Jahren zum ersten Mal gelungen ist, über eine Gegendemo hinaus Aktionen gegen die Neonazis zu organisieren. Es bleibt zu hoffen, dass die Blockaden richtungsweisend für die Aktionen gegen den zu erwartenden Aufmarsch der Neonazis im nächsten Jahr werden.