One Struggle, One Fight – in Hamburg, Dortmund und überall

Geflüchtete aus Hamburg und Dortmund und ihre Unterstützer_innen planen am Samstag, den 25. April, eine Kundgebung auf dem Kirchplatz in der Münsterstraße. Ab 18:00 Uhr gibt es Redebeiträge von Geflüchteten und Unterstützer_innen, Videos, Livemusik, eine Fotoausstellung und vieles Mehr.

In ihrem Aufruf schreiben die Organisator_innen:

hhdoÜberall in Deutschland organisieren sich Geflüchtete um sich gegen die Unzumutbarkeiten des Migrations- und Asylregimes zu wehren. Sie kämpfen für das Recht zu bleiben, für globale Bewegungsfreiheit und für ein gleichberechtigtes Leben. Thematisiert werden die haltlosen Zustände in den Flüchtlingsunterkünften, ihre Ausgrenzungs- und Rassismuserfahrungen, die sie tagtäglich auf der Straße, bei den Behörden und anderswo erfahren und setzen so den Fokus auf die restriktive Asyl- und Aufenthaltspolitik. Dabei finden sie Unterstützung von antirassistischen Aktivist*innen und Initiativen, die sich solidarisch mit den Forderungen der Geflüchteten erklären und die Notwendigkeit gemeinsamer Kämpfe sehen, und schließen sich in lokalen Bündnissen und Gruppen zusammen.

In Hamburg kämpft die Gruppe “Lampedusa in Hamburg” seit zwei Jahren für Bleiberecht von Geflüchteten, die von Lampedusa über Italien nach Deutschland gekommen sind und sich für die Anerkennung ihrer italienischen Papiere und eine Arbeitserlaubnis einsetzen. Sie organisieren sich im lokalen Bündnis “Rights to the city – Never mind the papers”, das sich gegen Rassismus, für Bewegungsfreiheit, Selbstbestimmung und Wohnraum einsetzt. Ende Januar organisierte das Bündnis eine Demonstration mit bis zu 8.000 Menschen.

Auch in Dortmund sind erste Ansätze einer Selbstorganisierung von Geflüchteten zu erkennen. Anfang des Jahres übergaben Geflüchtete aus der Notunterkunft Brügmannhallen einen offenen Brief an die Stadt Dortmund, um auf ihre schlechte Wohnsituation aufmerksam zu machen. Sie forderten die Schließung dieser Unterkunft. Zwar ist diese mittlerweile geschlossen, jedoch geht die Unterbringung in Notunterkünften, wie Containerdörfern am Rande von Dortmund, weiter. Manche Refugees haben eine Wohnung gefunden, doch es geht um mehr als eine Wohnung- um das Recht zu bleiben, um ein selbstbestimmtes Leben ohne Schikane, Diskriminierung, Prekarisierung, Unterdrückung und ohne die Angst, abgeschoben zu werden!

Gemeinsam wollen wir die Kämpfe von Geflüchteten in die Öffentlichkeit tragen und auch den rassistischen Entwicklungen, die überall in Deutschland erschreckende Ausmaße angenommen haben, eine antirassistische Position entgegenstellen. Wir laden Geflüchtete und Aktivist*innen aus Hamburg und Dortmund ein, um über ihre Erfahrungen im Kampf um Bleiberecht und ein selbstbestimmtes Leben zu berichten. Die Proteste brauchen eine breite Unterstützung, will mensch sich der zermürbenden Asylpolitik entgegensetzen. Die Antwort auf die rassistische Hetze von Neonazis, sogenannten Wutbürger*innen und Rassist*innen kann nur eine aktive Solidarität mit Geflüchteten sein und die Perspektive gemeinsamer sozialer Kämpfe und politischer Organisierung. Ob in Dortmund, Hamburg oder anderswo – we will never stop resisting!

Kommt zur Kundgebung am 25. April, 18 Uhr auf dem Kirchplatz, Münsterstraße in Dortmund. Es gibt Redebeiträge von Refugees und Unterstützer*innen, Videos der Kämpfe um Bleiberecht in Hamburg, eine Fotoausstellung, Live-Musik und mehr!

Refugees Welcome Dortmund, April 2015

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