Weit über 2000 Menschen haben sich heute in Dortmund versammelt um unter dem Motto „Es reicht! – Nazigewalt stoppen“ gegen neonazistische Übergriffe zu demonstrieren. Anlass war eine Serie von Gewalttaten im August diesen Jahres , die in einen Messerangriff auf einen Antifaschisten gipfelte.
Die Demo startete am Hauptbahnhof Dortmund, wo auf das NS-Gefängnis Steinwache aufmerksam gemacht wurde. Weiter ging es in die Nordstadt wo an den NSU-Mord an Mehmet Kubasik erinnert wurde und wo die Demonstranten allen Opfern rechter Gewalt gedachten. Die AA170 hielt anschließend an der Kampstraße einen Redebeitrag und wies auf den Mord an Thomas „Schmuddel“ Schulz im Jahr 2005 hin. In der Rede wurden außerdem Polizei & Justiz kritisiert, die den Nazis in Dortmund immer wieder den Weg frei machen. Auch die Dortmunder Zivilgesellschaft wurde ins Visier genommen, der regelmäßig das sprichwörtliche „Bratwurst essen gegen Rechts“ ausreicht und die sich nicht am direkten Widerstand gegen Nazis beteiligt. An der Reinoldikirche endete die Demo mit Musikbeiträgen und Fragerunden an verschiedene Organisationen.
Auch bei der völlig friedlichen „Es reicht!“ Demo zeigte sich die Polizei von ihrer schlechten Seite. Im Vorfeld wurde vor „Straftätern“ auf der Demonstration gewarnt. Den Tag selbst nutzte die Polizei um vermeintliche Dealer in der Nordstadt einzuschüchtern und die Demonstration abzufilmen. Breiter Protest gegen Rechts ist der Dortmunder Polizei offenbar noch immer ein Dorn im Auge.
Trotz aller Kritik, auch am Auftritt der Band „Grup Yorum“ sind wir zufrieden mit der Demonstration. Wir konnten unsere Ablehnung der herrschenden Verhältnisse an über 2000 Menschen artikulieren. Über die Positionen von Grup Yorum werden wir weiterhin das Gespräch mit den türkischstämmigen GenossInnen suchen und mit ihnen über Imperialismus und unsere Kritik an Israelfeindschaft und Antiamerikanismus diskutieren.
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