Zum Abschluss der Proteste gegen eine Reihe von Naziaufmärschen demonstrierten heute etwa 200 Menschen durch die Nordstadt. Die Demonstration nahm den Jahrestag der Selbstenttarnung der Terrororganisation „Nationalsozialistischer Untergrund“ zum Anlass, um an die von den Rechtsterrorist_innen ermordeten zu gedenken.
Seit Mitte September marschierten Neonazis im Wochentakt durch die Dortmunder Nordstadt. In dem von Migration geprägten Viertel verbreiteten sie rassistische und antisemitische Hetze. Gegen die Aufmärsche organisierte sich weitreichender Protest, der von Antifaschist_innen und Anwohner_innen getragen wurde. Nachdem die Nazis ihre bis Ende Dezember angekündigte Aufmarschreihe in der letzten Woche vorzeitig beendet hatten, fand sich der Gegenprotest heute zu einer letzten Demonstration zusammen. Am Jahrestag der Selbstenttarnung der Rechtsterrorist_innen des NSU zogen die Demonstrant_innen vom Mahnmal für die Opfer des NSU vorbei am Kiosk in dem Mehmet Kubaşık 2006 erschossen wurde bis zum Nordmarkt, der in den letzten Wochen oftmals Treffpunkt für den Gegenprotest war.
Die Demonstration erinnerte daran, dass die NSU-Morde keinesfalls aufgeklärt sind. Vor dem Tatort des Mordes an Mehmet Kubaşık wurden Statements von seiner Tochter Gamze und anderen am NSU-Prozess Beteiligten abgespielt, in welchen Verfahren gegen die Unterstützer_innen des NSU und die Offenlegung der Akten des Verfassungsschutzes gefordert wurden.
Anders als während der Proteste in den vergangenen Wochen hielt sich die Polizei heute erfreulich zurück. Bei den Sitzblockaden der letzten Wochen ging die Polizei immer wieder mit Gewalt gegen den Protest vor und erstellte Anzeigen gegen Demonstrant_innen. Wir fordern weiterhin die Einstellung aller Verfahren der letzten Wochen!
Mit der heutigen Demonstration endet eine erfolgreiche Kampagne gegen die Naziaufmärsche, die in der Nordstadt zahlreiche Menschen zusammengebracht hat und in der Demonstration vor zwei Wochen mit weit über 2000 Teilnehmer_innen ihren Höhepunkt fand. Wir möchten uns für die vielfältige Unterstützung bedanken, insbesondere bei den Kiosken und Geschäften, die sich immer wieder solidarisch gezeigt haben und den Organisationen die eigene Veranstaltungen organisiert haben oder unsere Aktionen unterstützt haben.
Die Demonstration auf der Schützenstraße vor der Ev. Lydia Gemeinde