Update: Gemeinsame Anreise 06.10.2024, 12:45 Uhr HBF Nord
Am 06. Oktober wird in Köln eine Demonstration anlässlich des ersten Jahrestags der Massaker vom 07. Oktober 2023 stattfinden. Wir unterstützen diese Demonstration und rufen zur Teilnahme auf. Warum wir den Aufruf in dieser Form jedoch nicht als Gruppe unterschreiben, erklären wir an dieser Stelle.
Wir halten die im Aufruf getroffene Analyse der antisemitischen Zustände in Deutschland und der Welt für zutreffend. Das Massaker stellt nicht nur in der direkten Konsequenz eine antisemitische Bluttat historischen Ausmaßes dar, sondern hat auch unter Antisemit:innen verschiedenster politischer Herkünfte zu einem deutlichen Anstieg an Hass, Hetze und Gewalt geführt. Sei es unter dem Deckmantel des Antizionismus oder einfach unverblümter Judenhass.
Uneinig sind wir uns jedoch über die Schlussfolgerung, die im Aufruf aus dieser Analyse gezogen wird. „Antifa heißt Israelsolidarität“ ist eine Formel, zu der wir als Gruppe keine einheitliche Position haben. Dass Israel als Schutzraum für Jüdinnen:Juden und dessen Existenzrecht in einer Welt des globalen Antisemitismus nicht verhandelbar sind, liegt für uns auf der Hand. Dass daraus nicht die Immunisierung israelischer Regierungen oder ihrer konkreten Agenda vor Kritik oder die Aufgabe der Utopie einer staatenlosen Gesellschaft folgt, ebenso.
Für manche von uns ergibt sich ausgehend von diesem „Minimalkonsens“, sich unter dem Begriff Israelsolidarität wiederzufinden. Für andere nicht.
Einig sind wir uns jedoch darin, dass wir uns den antisemitischen Angriffen auf Jüdinnen:Juden entgegenstellen, insbesondere da, wo wir politisch wirken. Wir finden die Demonstration richtig und wichtig. Auch appelieren wir besonders an radikale Linke, sich in Wort und Tat am Kampf gegen Antisemitismus zu beteiligen. Deshalb:
Kommt am 06.10.2024 nach Köln!
Antifa heißt: Gegen jeden Antisemitismus!
Der Aufruf zur Demo beim Bündnis gegen Antisemitismus Köln: klick