Am 30. Jänner 2015 findet zum dritten Mal der Wiener Akademikerball in den repräsentativen Räumlichkeiten der Wiener Hofburg statt. Ort und Veranstalterin des Balls, die Wiener Landesgruppe der FPÖ, geben Auskunft darüber, wie gesellschaftsfähig Burschenschafter und ihre ideologischen Versatzstücke wie Antisemitismus, Sexismus, Männerbündelei, Homophobie und Rassismus in Österreich sind.
Das autonome und antifaschistische NOWKR-Bündnis lädt deshalb zum Tanz. Nach der üblen Repression im vergangenen Jahr, in deren Verlauf die Justiz an Josef, einem der Demonstranten gegen den Akademikerball 2014, ein Exempel statuierte, ist in Wien eine Debatte um Gewalt entbrannt. Nicht etwa weil erkannt wurde, dass es ein Unding ist, wenn die geistigen Erben der Nazis in der Hofburg tanzen. Nicht etwa, weil die Gewalt gegen Flüchtlinge, die auch in Österreich reihenweise abgeschoben wurde, endlich als rassistische Misshandlungen benannt werden. Schon gar nicht wegen des Ausschluss all jener, die wirtschaftlich nicht mithalten können, vom gesellschaftlichen Reichtum der Wiener Innenstadt. Nein, Thema sind kaputte Schaufensterscheiben und umgekippte Mülleimer.
Wir halten es mit dem NOWKR-Bündnis, das in seinem Aufruf richtig feststellt:
Wenn wir von Gewalt sprechen, dann meinen wir diese gewalttätigen Verhältnisse, und wenn wir ein Ende der Gewalt fordern, fordern wir ein Ende dieser Verhältnisse.
Auf nach Wien. Auf zum Tanz!