Zu Tumulten führte am heutigen Donnerstag die Teilnahme der „Alternative für Deutschland“ an einer Podiumsdiskussion der Ev. Lydia-Gemeinde zum Thema Sozialpolitik. Der heftige Protest führte zum Abbruch der Veranstaltung.
Bereits im Laufe der vergangenen Woche war die Einladung der AfD kritisiert worden. Sowohl von unserer Seite als auch von anderen Antifaschist_innen wurde moniert, dass mit der Einladung einer offen rassistischen Partei ihre Positionen zum akzeptierten Teil des Diskurses erhoben werden.Zahlreiche Besucher_innen waren nicht bereit, den Vertreter der AfD sprechen zu lassen, seine Wortmeldungen wurden mit Buhrufen und Parolen quittiert. Auf Schildern forderten sie, der AfD keinen Raum zu geben.
Nach einer knappen Stunde wurde die Veranstaltung unterbrochen und zunächst angekündigt, dass die Protestierenden den Saal verlassen sollten. Einzelne Menschen wurden tatsächlich des Raumes verwiesen und durch anwesende Polizist_innen herausbegleitet. Nachdem sich allerdings auch Teilnehmer_innen des Podiums mit den Protestierenden solidarisierten, entschied sich die Gemeinde, die Veranstaltung zu unterbrechen und zu einem anderen Termin ohne die AfD zu wiederholen.
Auch nach dem Ende der Veranstaltung diskutierten viele Teilnehmer_innen mit den Protestierenden kontrovers über den Ablauf des Abends und die Frage, ob die AfD sich mit ihren Positionen selber aus dem gesellschaftlichen Diskurs ausschließt. Als Teil der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ begrüßen wir die Entscheidung der Gemeinde. Es ist schade, dass dieser Schritt nicht bereits im Vorfeld getroffen wurde. Wir freuen uns auf die Wiederholung der Veranstaltung und eine ausführliche Diskussion über Sozialpolitik und Armut.