Der Organisationskreis des Netzwerks der Solidarität gegen Corona in Dortmund hat an uns folgenden Aufruf zur Organisierung von lokaler Hilfe in Zeiten von Corona geschickt. Den wollen wir gerne mit euch teilen. Ja zum Schutz gegen Infektionsketten, Nein zu gesellschaftlicher Vereinzelung und Individualismus!
„Hallo,
wie ihr vielleicht mitbekommen habt, ist vor einiger Zeit wie in
zahlreichen anderen Städten auch ein Solidaritätsnetzwerk im Kontext der
Corona Krise für Dortmund entstanden. Speziell in der Dortmunder
Nordstadt gibt es mittlerweile eine recht große Gruppe mit über 200
Menschen, sowie einen kleineren
Kreis für die Innenstadt-Ost.
Die Möglichkeiten, Angebote und politischen Rahmenbedingungen versuchen
wir stätig weiter auszubauen, um eine immer Handlungsfähigere Struktur
zu schaffen, die für Dortmund eine starke Antwort der Gegenseitigen
Hilfe entwickelt. Dabei merken wir, dass wir jeden Tag auf neue
Situationen und Probleme reagieren müssen, hierdurch verbreitert sich
unser Netzwerk immer mehr und wir gewinnen zunehmend an breiteren
Handlungsmöglichkeiten. Die ersten Menschen haben auf unserer
Telefonnummer angerufen die wir eingerichtet haben für alle die kein
Telegram haben. Andere Initiativen, wie die in Dortmund an verschiedenen
Orten enstehenden Gabenzäune (für bedürftige Menschen) haben wir
unterstützt und eine noch überschaubare Anzahl an Hilfeleistung der
unterschiedlichen Art koordiniert und durchgeführt.
Aber wir wollen mehr! Wir wollen wenn möglich in allen Stadteilen
handlungsfähige Solidaritätsstrukturen, die selbstorganisiert sich in
ihrer Nachbarschaft vernetzen, wir wollen unseren Organisationsgrad
erhöhen und mehr Menschen aus den unterschiedlichsten Hintergründen in
die konkrete und kontinuierliche Arbeit einbinden. Wir wollen vor
allemauch eine politische Perspektive entwickeln, die kollektive
Antworten gibt auf Entlassungen, steigende Zahlen häuslicher Gewalt, auf
autoritäre Eingriffe des Staats in unsere Leben (mal Abseits von dem was
durch Corona sinnvoll ist) und vieles mehr.
Doch dafür brauchen wir euch! Linke Räume und Gruppen, soziale
Bewegungen und Basisinitiativen, alle Menschen die Klopapier teilen
anstatt sich darum prügeln zu wollen . Bringt euch ein! Gründet neue
Stadteilgruppen, wo es noch keine gibt und berichtet uns davon, damit
wir weiter vernetzt bleiben. Bringt euch in unseren Organisationskreis
ein und entwickelt auf eigene Initiative zusammen mit uns eine
kollektive Antwort auf eine Krise, in der wir Gefahr laufen noch unsere
letzten Freiheiten, Rechte, Würde und solidarischen Strukturen zu verlieren.
Organisationskreis des Netzwerks der Solidarität gegen Corona in Dortmund“