PM: Dortmunder Antifa ruft zu Protest gegen „Querdenken“ auf

Bundesweit gehen jeden Montagabend die selbsternannten „Querdenker“ in Deutschland auf die Straße. In Dortmund rufen Antifa-Gruppen jetzt zu Gegenprotest auf. Um 18 Uhr wollen sich Antifaschist:innen am Platz von Netanya treffen. Zusätzlich gibt es eine angemeldete Kundgebung gegenüber des Hauptbahnhofs.

„Unter dem Label „Querdenken“ versammelt sich von Corona-Leugner:innen über Verschwörungsideolog:innen bis zu Antisemit:innen eine gefährliche Mischung, der wir uns entgegenstellen wollen“, erklärt Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170. „Es ist kein Zufall, dass Esoteriker:innen mit Nazis auf die Straße gehen: Sie eint ein antisemitisches Weltbild. In den Gesprächen und Chats bei „Querdenken“ geht es immer wieder um eine angeblich verschworene Elite, die die Pandemie und den Rest der Welt lenken würden. Das ist schlichtweg antisemitisch.“ Die Proteste richten sich gegen einen angeblich bevorstehenden Impfzang und weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie: „Die Teilnehmenden der Querdenkenproteste sind zutiefst wissenschaftsfeindlich. Statt auf Wissenschaftler:innen, die Daten deuten können, vertrauen sie lieber auf auf ihre eigene, ideologiegeleitete Interpretation.“ Die Querdenker:innen geben vor, für Freiheit auf die Straße zu gehen. „Sie ignorieren, dass Freiheit nicht bedeutet, dass ich ohne Rücksicht alles machen kann, was ich will. Durch die Krise kommen wir nur solidarisch.“

In der letzten Woche befanden sich stadtbekannte Dortmunder Nazis, wie Alexander Deptolla, Organisator des neonazistischen Kampfsportevents „Kampf der Nibelungen“ oder der vorbestrafte Gewalttäter Steven Feldmann, in der Querdenken-Demonstration. Als die Nazi-Beteiligung im Telegramchat angesprochen wurde, störte sich niemand daran. Auch die Anmelderin Janine Beicht distanzierte sich nicht konsequent von den Nazis. In anderen Städten deutschlandweit zeigte sich in der Vergangenheit, dass sowohl von den mitlaufenden Nazis als auch von anderen Teilnehmenden eine hohe Gefahr insbesondere für Linke und Journalist:innen ausgeht. Auch in Dortmund wurden Pressevertreter:innen aus der Demonstration am vergangenen Montag heraus beleidigt.

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