PM: Antifa-Gegenprotest stört „Querdenken“ in Dortmund

Für den 03.01. haben Dortmunder Antifa-Gruppen zu Protest gegen „Querdenken“ aufgerufen. Antifaschist:innen konnten ihren Protest immer wieder direkt an und im Form einer erfolgreichen Blockade auch auf der Route kundtun. Bei „Querdenken“ sind zum wiederholten mal Nazis mitgelaufen.

„Der Ablauf der Demo am heutigen Abend zeigt, dass die Querdenker:innen-Szene in Dortmund weiterhin kein Problem hat, gemeinsam mit Neonazis auf die Straße zu gehen“, bewertet Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170, die Beteiligung von Neonazis bei „Querdenken“. „Das wundert uns auch nicht, wenn wir uns anschauen, welche Inhalte bei „Querdenken“ an der Tagesordnung sind. Polemik auf Kosten von Holocaustofpern, Gewalt- und Vernichtungsphantasien gegen Wissenschaftler:innen zusammen mit einer sozialdarwinistischen Ideologie des Überlebens der Starken, die auf Impfungen verzichten und das Elend in den Krankenhäusern ignorieren möchten – teilweise selbst dann noch, wenn sie den Beatmungsschlauch schon im Hals haben.“

Die Antifa-Gruppe ist zufrieden, dass es Protest gegen die Mischung aus Antisemit:innen, Neonazis, Corona-Leugner:innen und Verschwörungsideolog:innen gab: „In der aktuellen Situation ist es natürlich schwierig, Protest auf die Straße zu bringen, während man versucht, Kontakte zu vermeiden. Trotzdem konnten Antifaschist:innen in vielfältiger Weise zeigen, dass sie nicht mit „Querdenken“ einverstanden sind. Die Polizei war wiedereinmal willig dabei, den Querdenker:innen die Route freizumachen. Das is nichts Neues: Im Kampf gegen Antisemitismus vertrauen wir nicht auf Staat und Polizei.“ Neben einer Sitzblockade entrollten Antifaschist:innen vor der Querdenkendemo ein Fronttransparent mit der Aufschrift „Bei Querdenken marschieren Nazis und Antisemit:innen“ um so alle Passant:innen auf die rechte Durchsetzung der „Querdenken“-Bewegung aufmerksam zu machen. Außerdem gelangten immer wieder Antifaschist:innen an die Route und störten die Demo.

Anwesend waren heute – wie schon bei den ersten Demonstrationen im Frühjahr 2020 – Kader der Rechten Szene, wie z.B. Christian Meier oder Steven Feldmann. Anders als in anderen Städten, konnten diese die Demonstrationen zwar nicht anführen, sind aber unter den Demonstrant:innen willkommen und nutzen die Veranstaltungen immer wieder für Angriffe auf Gegendemonstrant:innen und Journalist:innen. Auch heute kam es im Rahmen der Dortmunder „Querdenken“-Aktionen zu mindestens zwei körperlichen Angriffen von Neonazis auf Gegendemonstrierende.

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