PM: Kundgebung in Gedenken an Thomas Schulz

Webgrafik mit einer Terminankündigung. Im HIntergrund ein Bild von einem Transparent mit der Aufschrift "Kein Vergeben, kein Vergessen. In Gedenken an Thomas "Schmuddel" Schulz", Im Vordergrund die Aufschrift "Kein Vergessen - Kundgebung" und "U-Bahn Kampstr., 28.03.23 19 Uhr"Am 28.03. jährt sich der Todestag von Thomas Schulz, der vor 18 Jahren durch den Neonazis Sven Kahlin erstochen wurden. Die Autonome Antifa 170 ruft zum Jahrestag am Dienstag um 19 Uhr zu einer Gedenkkundgebung auf und mahnt, dass rechte Gewalt auch heute noch eine große Gefahr in Dortmund sei.

„Auch 18 Jahre später ist für uns klar: Wir vergessen Thomas Schulz nicht.“, betont Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170. „Am 28.03. erinnern wir nicht nur an Thomas Schulz, sondern auch daran, dass Neonazis zur tödlichen Gefahr werden können für alle, die nicht in ihr Weltbild passen. Auch heute noch ist rechte Gewalt ein aktuelles Thema in Dortmund. Rechte Schläger wie Steven Feldmann oder Serkan Bergamo verüben in den letzten Monaten Angriffe auf Antifaschist:innen oder Menschen, die Sie für solche halten.“

Bereits seit einiger Zeit weisen verschiedene antifaschistische Gruppierungen auf die steigende Gefahr von Rechts hin. Erst am 20. März wurde eine Bochumer Hausbesetzung nachts mit Nazi-Parolen beschmiert. Laut der Antifaschist:innen seien in Dortmund Schmierereien mit positiven Bezug auf Sven Kahlin und seine Tat aufgetaucht. „Die rechte Gewalt dient der Einschüchterung und schlussendlich auch der Vernichtung von Menschen, die nicht ins rechte Feindbild passen.“, erklärt Schmidt.

Am staatlichen Umgang mit dem Fall üben die Antifaschist:innen seit vielen Jahren Kritik. „Bereits direkt nach der Tat war klar, dass staatliche Stellen die politische Dimension leugnen werden. Seit jeher haben es Thomas‘ Freund:innen und Antifaschist:innen in die Hand genommen, das Gedenken an Thomas Schulz hochzuhalten“. Vor Gericht wurde die Tat damals als unpolitisch eingestuft. Erst 2020 wurde angekündigt, den Fall neu aufzurollen. „Das es nun schon wieder Jahre dauert um das offensichtliche zu erkennen, nämlich das ein Nazis gemordet hat weil er einer mörderischen Ideologie anhängt, ist uns komplett unverständlich“.

Am 28.03.2005 war Thomas Schulz mit Freund*innen auf dem Weg zu einem Konzert als sie auf eine Gruppe Neonazis traf. Mit dabei war auch der spätere Mörder, Sven Kahlin. Es kam zu einem kurzen Wortgefecht. Als Schulz, der sich doch gegen das Konzert entschied und nach Hause wollte, Kahlin in der U-Bahn-Station Kampstraße traf, sprach der Punk den Nazi auf seine rechte Gesinnung an. Daraufhin stach Kahlin ihm mit einem Messer in die Brust.
Eine Woche später, am 04.04. wird mit einer Demonstration Mehmet Kubaşık gedachte, der ein Jahr nach Thomas Schulz von der selbsternannten Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ erschossen wurde.

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