Am Dienstag Abend gingen in Dortmund etwa 100 Menschen gegen einen Autocorso der Gruppe „Querdenken 231“ auf die Straße. Mit Fahrrädern und zu Fuß wurde die Autofahrt der Corona-Verharmloser an mehreren Stellen blockiert und gestört. Aufgrund hoher Polizeipräsenz konnte der Autokorso durch Teile der Nordstadt geleitet werden.
„Auch dieser Woche haben wir direkten Protest auf die Straße getragen“, resümiert Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170. Zu Beginn wurde der Autokorso durch eine Blockade von Fahrradfahrer:innen aufgehalten, sich kurzerhand auf die Eberstraße gesetzt hatten, nachdem sie von der Polizei dort gestoppt wurden. „Es ist gut zu sehen, dass Antifaschist:innen trotz des massiven Polizeiaufgebots eine Blockade durchsetzen konnten.“
Im Anschluss ging die Polizei rigoros gegen kleinere Gruppen von Gegendemonstrant:innen vor. „Die Leute wurden umvermittelt von der Polizei eingekesselt oder weggeschubst. An der Schützenstraße wurden Antifaschist:innen blutig geschlagen und Polizist:innen knieten mehrere Minuten auf dem Rücken von Menschen, die den Korso kritisch begleiteten,“ resümiert die Pressesprecherin. „Es waren viele Beamt:innen nötig, um die Gegendemonstrant:innen von der Route zu halten. Trotzdem glückte es diesen auch später noch kurzzeitig, den Autokorso zu stoppen.“
Die Pressesprecherin kritisiert die Festnahmen der Polizei scharf: „An der Brunnenstraße wurde ein:e Gegendemonstrant:in zunächst mit Gewalt festgenommen und dann über eine Stunde mit Handschellen gefesselt, während Umstehende ausser Sichtweite gedrängt wurden. Diese Art von Misshandlung zielt darauf, Gegendemonstrant:innen einzuschüchtern und von zukünftigen Aktionen abzuhalten,“ so Schmidt. „Dieses Kalkül der Polizei wird nicht aufgehen!“
Für Sonntag haben sich die Querdemker:innen erneut für die Nordstadt angekündigt – diesmal ohne Autos, sondern als Kundgebung. „Der Protest ist bereits in Planung. Wir rufen dazu auf, am Sonntag ab 13 Uhr zum Nordmarkt zu kommen,“ endet Kim Schmidt.