Vortrag: Solidarität ist kein Verbrechen: Seenotrettung auch nicht.

Am 19. Dezember 2019 findet um 16:00 in der Westfalenhalle (Silbersaal) ein Vortrag der Iuventa10 statt, die  auf dem Mittelmeer Menschen aus Seenot gerettet haben. Für ihre Arbeit werden sie in Italien aktuell angeklagt. Die Justiz wirft ihnen vor, Hilfe zur illegalen Einreise geleistet zu haben, weil sie Menschen auf dem Mittelmeer nicht ertrinken ließen und sie nicht in die Folterlager der Lybischen Milizen zurückschicken wollten.

Wir freuen uns über die Einladung der Iuventa10, im Rahmen des Vortrags den lokalen Kontext zu liefern.

Wir berichten über unserer Arbeit in Dortmund und davon, wie Antifaschismus und Solidarität in einer Stadt organisiert werden, in der eine der aktivsten Neonazi-Szenen Deutschlands ansässig ist. In einer Stadt, in der Neonazis seit 2000 fünf Menschen ermordeten, fallen andere – nicht minder wichtige – Themen und Akteur*innen öfters unter den Tisch. Dazu zählt etwa eine Polizei, die immer wieder mit Racial Profiling auffällt und darüber hinaus vermeintliche Migrant*innen öffentlich wiederholt stigmatisiert.

Im Anschluss sehen wir uns beim Konzert von Feine Sahne Fischfilet in der Westfalenhalle!

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11.12. Kundgebung gegen jeden Antisemitismus

Im Folgenden teilen wir die Pressemitteilung der Jungen GEW Dortmund und rufen auf sich an der Kundgebung am 11.12. um 18 Uhr Vorplatz der ev. Pauluskirche, Schützenstraße 35 in Dortmund zu beteiligen:

„Die junge GEW Dortmund stellt sich gegen jeden Antisemitismus

Der DGB Dortmund-Hellweg lädt gemeinsam mit Attac, Nachdenktreff und der AG Globalisierung in der Auslandsgesellschaft für den 11.12. 2019 in die Pauluskirche zu einer Veranstaltung mit dem Titel “Israel, Palästina und die Grenzen des Sagbaren” mit dem Referenten Andreas Zumach ein. Andreas Zumach bezeichnet sich selbst nicht als Unterstützer des israelfeindlichen Bündnisses BDS (Boykott, Divestment and Sanctions) bestreitet jedoch, dass dieses Bündnis antisemitisch sei. Die DGB Jugend hat schon 2017 auf ihrer Bundesjugendkonferenz einen Beschluss gegen die antisemitische BDS-Kampagne gefasst. Genauer begründet Jonas Holnburger von der EGB-Jugend diese Position noch einmal in einem Interview.
Die junge GEW Dortmund hat im Vorfeld der Veranstaltung versucht über interne Kontaktaufnahme zu DGB und GEW Stadtverband den DGB zum Rückzug aus dem Veranstalter*innenkreis zu bewegen, jedoch ohne Erfolg. Betrachtet man die medialen Reaktionen auf Auftritte von Andreas Zumach, wird aus unserer Perspektive ersichtlich, dass dieser Redner keine analytische Perspektive auf die Konfliktlinien wirft, sondern die Fronten befeuert. Er stellt seine Position einseitig da und versucht kritische Nachfragen zu umgehen. Beispielsweise hat er in einer Fragerunde einer kritischen Person vorgeworfen, sie habe den Holocaust nicht verstanden. Um tatsächlich eine „Bildungsveranstaltung“ mit einer „differenzierten Diskussion“ durchzuführen ist dieser Referent wohl die absolut falsche Wahl. Leider war der DGB auch auf Bitten der Jüdischen Gemeinde nicht dazu bereit, das Podium zumindest um eine weitere Position zu erweitern, damit eine kritische Diskussion möglich ist. Wir zeigen uns solidarisch mit der Jüdischen Gemeinde Dortmund, die in einer Stellungnahme bereits ebenfalls klar gegen diese Veranstaltung Position bezogen hat.
Wir als junge GEW Dortmund distanzieren uns deutlich von der Veranstaltung. Wir stellen uns gegen jede Form von Antisemitismus und verurteilen insbesondere die moderne Form des als “Israelkritik” getarnten Antisemitismus. Schon in der Veranstaltungsankündigung wird bewusst offengehalten, ob die Kampagne BDS als antisemitisch einzustufen sei. Jonas Holnburger der DGB Jugend begründet jedoch noch einmal deutlich warum dies falsch ist: “Die Organisationen fordern einen kulturellen, politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Boykott Israels, stellen dessen Existenzrecht in Frage, kooperieren mit antisemitischen Organisationen und tolerieren antisemitische Aktionen und Positionen in ihren eigenen Reihen.”
Zudem plädieren wir auf eine enge Zusammenarbeit mit unserer Partnerorganisation, dem israelischen Dachverband Histadrut und der palästinensischen Gewerkschaft PGFTU, die beide eng zusammenarbeiten und die BDS Kampagne ablehnen.
Wir bedauern sehr, dass uns dies in den Strukturen unserer eigenen Organisationen begegnet und werden weiterhin gegen diese Positionen ankämpfen.
Um unseren Widerspruch gegen die Veranstaltung, den BDS und gegen jeden Antisemitismus deutlich zu machen, rufen wir zu einer Kundgebung am 11.12.2019 ab 18.00 Uhr, auf dem Vorplatz der ev. Pauluskirche, Schützenstraße 35 in Dortmund auf.“

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29.11.2019: Aufruf zum Global Day of Climate Action

Wir unterstützen den Aufruf von Fridays For Future Dortmund zum Global Day of Climate Action und rufen dazu auf, sich an den Aktionen zu beteiligen:

„Seit mehr als 10 Monaten streiken weite Teile der Bevölkerung, angeführt durch vor
allem junge Menschen im Namen von Fridays for Future für eine zukunftssichernde
Klimapolitik und die Einhaltung des Pariser  Klimaabkommens. Nachdem die Regierung versucht hat uns zu ignorieren, konnten sie den Druck der, von der breiten Masse getragenen, Forderungen nicht länger unbeantwortet lassen. Das sogenannte „Klimakabinett“ hat daraufhin ein Eckpunktepapier ausgearbeitet, welches in seinen unzureichenden Forderungen nur von dem noch lächerlicheren Gesetzesentwurf unterboten wurde, welcher daraufhin das Licht der Welt erblickte.
Wir fordern sofort längst notwendige und wissenschaftlich basierte Schritte, um die Klimakatastrophe zu stoppen. Wir lassen uns nicht von solchen Versuchen uns zu beschwichtigen irritieren. Die 25. UN-Klimakonferenz findet vom 2. bis 13. Dezember in Chile statt. Um den Politiker*innen aus aller Welt noch einmal die Dringlichkeit der Situation klarzumachen, als auch, um den deutschen (Regierungs-) Parteien zu zeigen, was wir von ihrer Klimapolitik halten, rufen wir am 29.11.2019 zum 4. globalen Klimastreik auf. Die Regierungen der Welt schlafen, aber immer mehr Menschen wachen auf und schließen sich den Protesten zum Erhalt unserer Zukunft an, denn unsere Erde brennt und wir haben keine Zweite, um darauf auszuweichen. Auch dieses Mal wollen wir mit Jung und Alt Seite an Seite ein Zeichen setzen, um endlich ein Umdenken
in der Politik zu bewirken, denn die Klimakrise betrifft uns alle.
Alle Schüler*innen und Studierende: Versucht zu erwirken, dass ihr Ausflüge zu unseren Demonstrationen macht oder erwirkt Beurlaubungen. Alle Lehrer*innen: Helft euren Schüler*innen daran teilzunehmen und zu partizipieren. Alle Arbeiter*innen: Sprecht mit euren Chef*innen und Betriebsrät*innen. Fragt sie an, ob es möglich ist die Demonstration als Betrieb zu unterstützen, indem ihr Sie bewerbt oder sogar gemeinschaftlich besucht.“

Startpunkt ist am 29.11. um 12 Uhr am Nordausgang des Dortmunder Hbfs (vor Cinestar).

 

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Demonstration nach Naziaufmärschen und in Gedenken an NSU-Opfer in der Nordstadt

Zum Abschluss der Proteste gegen eine Reihe von Naziaufmärschen demonstrierten heute etwa 200 Menschen durch die Nordstadt. Die Demonstration nahm den Jahrestag der Selbstenttarnung der Terrororganisation „Nationalsozialistischer Untergrund“ zum Anlass, um an die von den Rechtsterrorist_innen ermordeten zu gedenken.

Seit Mitte September marschierten Neonazis im Wochentakt durch die Dortmunder Nordstadt. In dem von Migration geprägten Viertel verbreiteten sie rassistische und antisemitische Hetze. Gegen die Aufmärsche organisierte sich weitreichender Protest, der von Antifaschist_innen und Anwohner_innen getragen wurde. Nachdem die Nazis ihre bis Ende Dezember angekündigte Aufmarschreihe in der letzten Woche vorzeitig beendet hatten, fand sich der Gegenprotest heute zu einer letzten Demonstration zusammen. Am Jahrestag der Selbstenttarnung der Rechtsterrorist_innen des NSU zogen die Demonstrant_innen vom Mahnmal für die Opfer des NSU vorbei am Kiosk in dem Mehmet Kubaşık 2006 erschossen wurde bis zum Nordmarkt, der in den letzten Wochen oftmals Treffpunkt für den Gegenprotest war. Weiterlesen

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Gemeinsame Anreise: Gedenken zur Pogromnacht in Dorstfeld

Zum 81. Mal jähren sich in der nächsten Woche die Novemberpogrome von 1938. Landesweit kam es hierbei zu organisierten antisemitischen Angriffen, bei denen jüdische Einrichtungen wie Wohnungen, Geschäfte und Synagogen in Brand gesetzt und geplündert wurden sowie Menschen angegriffen, gedemütigt und getötet wurden. Diese Pogrome sind Ausdruck der systematischen Verfolgung von jüdischen Menschen im Deutschen Reich. Sie mündet in der Shoa, der Ermordung von 6 Millionen Jüd*innen.

Wir möchten am 08. November an der Gedenkveranstaltung in Dortmund-Dorstfeld am Mahnmal für die ehemalige Synagoge teilnehmen, um den Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen zu Gedenken und ein Zeichen gegen den fortwährenden Antisemitismus in der Gesellschaft zu setzen.

Fahrt gemeinsam mit uns nach Dortmund-Dorstfeld.
Treffpunkt: 08.11.2018 | 13.30 Uhr | Haltestelle Leopoldstraße.

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PM: Erfolgreiche Demonstration gegen neuen Thor Steinar Laden in Dortmund

Am 2. November führte eine Demonstration gegen das neonazistische Bekleidungsgeschäft „Tonsberg“ durch die Dortmunder Innenstadt. Die Autonome Antifa 170 hatte dazu unter dem Motto „Antifa bleibt Handarbeit! Thor Steinar dichtmachen! aufgerufen. Der Demonstration schlossen sich rund 350 Personen an.
 
Bei der Demonstration durch die vollen Einkaufsstraßen Dortmunds wurden Teilnehmende der Demonstration sowie Umstehende über die Umtriebe der Nazis informiert. Die „Antifa Linke Münster“ informierte über den NSU und die Mean Streets Antifa legte dar, wie die Dortmunder Naziszene strukturiert ist. Die Antifaschist*innen wiesen darauf hin, dass die Dortmunder Nazis neben der Parteiorganisierung unter anderem in der Organisation des extrem rechten Kampfsportevents „Kampf der Nibelungen“ mitwirken und auch im Rahmen von Fußballspielen immer wieder auftauchen.
 
In einem weiteren Redebeitrag wurde auf die Wahlergebnisse in Ostdeutschland hingewiesen. Mit einem besonderen Blick auf die vergangene Wahl in Thüringen schauten die Antifaschist*innen besorgt auf die Wahlerfolge der AfD. Mit der „Antifaschistischen Iniative Löbtau“ kam auch eine Dresdener Antifa-Gruppe zu Wort: „Uns wurde zugetragen, dass in Dortmund seit neuestem ein Thor-Steinar-Laden aufgemacht hat. Die traurige Nachricht der Eröffnung wird ein wenig dadurch gemildert, dass ihr seit Wochen dagegen auf die Straße geht“. Dresden hat ebenfalls eine besondere Rolle in Bezug auf die Neonazi-Marke: „Die sächsische Landeshauptstadt ist damit die einzige Stadt in Europa, in der es zwei ThorSteinarLäden gibt“, so die Dresdener Gruppe.
 
In einem Redebeitrag des antifaschistischen Jugendbündnisseshaekelclub590 aus Hamm wurde über die vorübergehende Schließung der Nazi-Kneipe im Kentroper Weg 18 gesprochen. Es forderte die Stadt Hamm dazu auf, weiter alle Mittel einzusetzen, um die Nazi-Räumlichkeiten geschlossen zu halten.
 
Im Verlauf der Demonstration wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass der Thor-Steinar-Laden in der Innenstadt eine besondere Bedeutung hat. Da es sich hierbei um den einzigen Thor-Steinar-Laden in Westdeutschland handelt, ist er ein besonderer Anziehungspunkt für Nazis in ganz NRW. Die Veranstalter*innen der Demonstration befürchten so einen weiteren Anlaufpunkt für die Vernetzung der extremen Rechten. „Daraus resultiert eine Gefahr für alle Menschen, die nicht dem rechten Weltbild entsprechend“, warnt Kim Schmidt, Pressesprecherin der „Autonomen Antifa 170“. „Mit unserer Demonstration erklären wir uns solidarisch mit allen Betroffenen rechter Hetze und Gewalt. Neonazis verbreiten ein Klima der Angst.“ Die ersten Mieter*innen rund um das Neonazi-Bekleidungsgeschäft haben bereits ihre Mietverträge gekündigt. Der Vermieter möchte die Neonazi-Mieter gerne loswerden. Weil die Marke „Thor Steinar“ im Mietvertrag steht, stellt sich dies allerdings als schwierig heraus.
 
Die Veranstalter*innen der Demonstration zeigen sich insgesamt zufrieden: „Wir haben heute ein starkes Zeichen gesetzt und deutlich gemacht, dass rechte Raumnahme in Dortmund nicht ungestört passieren kann. Außerdem konnten wir zeigen, dass viele verschiedene Menschen keinen Bock auf rechte Läden haben“, so Kim Schmidt weiter. Im Vorfeld der Demonstration wurden Anreisen aus Bonn, Schwerte, Duisburg und Koblenz angekündigt. Auch die lokale „Fridays For Future“-Gruppe und das Bündnis „Seebrücke“ hatten für die Demo gegen den Thor-Steinar-Laden geworben.
 
Die Demonstration ist ein Teil vielfältiger Proteste gegen den Laden. In der Vergangenheit haben Unbekannte die Ladenfassade eingefärbt. In der letzten Woche musste das Geschäft zur Renovierung schließen, nachdem eine übelriechende, braune Flüssigkeit im Laden verteilt wurde. Zusätzlich veranstaltet das Bündnis „BlockaDO“ jeden Montag um 18 Uhr eine Kundgebung vor dem Geschäft. Dort treffen sich wöchentlich Menschen aus den verschiedensten Spektren und Anwohner*innen, um gemeinsam zu protestieren. „Wir freuen uns, wenn der Nazi-Laden wieder weg ist. Aber dadurch ist auch eine Vernetzung und ein neuer Austausch mit den Anwohner*innen entstanden“, beschreibt Schmidt die Situation.
 
Beim Abschluss der Demonstration wurde auf mehrere Veranstaltung in NRW hingewiesen. Für Dortmund wurde die nächste Demonstration am Montag um 19 Uhr am Cinestar beworben. Antifaschist*innen möchten nach Beendigung der wöchentlichen Nazi-Demos in der Nordstadt ein Zeichen der Solidarität setzen. Am kommenden Samstag, den 9. November, werden Proteste gegen einen Neonazi-Aufmarsch für die Shoa-Leugnerin Ursula Haverbeck in Bielefeld organisiert. „Die Rechte“, besonders der Kreisverband Dortmund, fordert Freiheit für die Inhaftierte.
Neben Werbung für Proteste gegen die geschichtsrevisionistische Nazi-Demonstration in Remagen am 16. November warb auch „Fridays for Future“ Dortmund für ihren Aktionstag am 29. November um 12 Uhr. Sie forderten ein gemeinsames Einstehen für Klimagerechtigkeit. „Wir freuen uns, dass wir mit unserer Demonstration zeigen konnten, dass es ein breites Bündnis gegen Nazis in dieser Stadt gibt“, resümiert Schmidt. „Wir werden weiter auf die Straße gehen und gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft einstehen.“
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Acht Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU – #Kein Schlusstrich

Liebe Menschen,
 
in den letzten Wochen haben die Menschen der Nordstadt jeden Montag breit, vielfältig und laut gegen die marschierenden RassistInnen protestiert. Letztendlich mussten die Nazis ihre wöchentliche Hetze aufgeben.
Wir wollen daher nun als starkes und solidarisches Viertel für Respekt und Menschenwürde auf die Straße gehen. Auch wollen wir am Tag der Selbstenttarnung des NSU aller Opfer rassistischer Gewalt gedenken.
Wir treffen uns am 04.11. um 19h vor dem CineStar Dortmund.
Gegen Rassismus, gegen Faschismus! In der Nordstadt und überall!
 
[Diese Demonstration wird organisiert im Rahmen vom offenen Antifatreff, welcher sich anlässlich der montäglichen Nazidemos gegründet hat]
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Polizei Dortmund versucht Demo mit Täuschung in Seitenstraßen abzudrängen

Am Samstag soll in Dortmund eine Demonstration gegen ein kürzlich eröffnetes Geschäft der Neonazi-Bekleidungsmarke Thor Steinar stattfinden. Eine kurzfristige Änderung der Demostrecke sorgt nun für Aufregung. 
 
Am Donnerstagmittag erreichte die Organisator_innen der Demonstration von der Autonomen Antifa 170 eine kuriose Mail der Polizei Dortmund. Angeblich habe sich wegen des Hansemarktes eine neue Situation ergeben, die bereits ausführlich besprochene und in einem Auflagenbescheid bestätigte Route müsse geändert werden. Die Antifaschist_innen fühlen sich getäuscht: „Unser Anmelder hat die geplante Route ausführlich mit der Polizei besprochen, auch und gerade im Hinblick auf den Hansemarkt“, so Kim Schmidt, Pressesprecherin der Antifaschist_innen. „Jetzt so zu tun, als käme der Hansemarkt überraschend, ist eine böswillige Täuschung und wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Kooperationsbereitschaft der Polizei.“
 
Besonderst empört sind die Demonstrant_innen über den Zeitpunkt der Änderung: „Einen solchen weitreichenden Eingriff in unsere Demonstration im allerletzten Moment vor dem morgigen Feiertag zu unternehmen, sehen wir als geplanten Versuch, uns an einer gerichtlichen Überprüfung zu hindern“, erklärt Schmidt in Richtung der Polizei. Ein Anwalt sei bereits eingeschaltet und eine Klage im Eilverfahren werde aktuell geprüft. Bisher weigert sich die Polizei allerdings trotz expliziter Bitten, der Anmeldung einen klagefähigen Bescheid über die Änderungen an der Route zukommen zu lassen und so ihre rein willkürliche Entscheidung zumindest offiziell zu dokumentieren. Stattdessen wird in einer weiteren Mail geradezu höhnisch bedauert, der Anmelder sei „nicht kooperationsbereit“, und auf eine spontane Bewertung der Einsatzleitung am Samstag vertröstet. Dieses Vorgehen der Polizei, eine bereits einvernehmlich kooperierte Route unmittelbar vor der Demonstration beliebig umzuleiten und sich dann mit unklaren Aussagen aus der Affäre zu ziehen, ist für uns leider nichts Neues“, beklagt Schmidt.
 
„Statt der ursprünglich geplanten Route durch das Herz der Innenstadt möchte die Polizei unsere Demonstration möglichst in Seitenstraße und weg vom Publikumsverkehr halten. Das ist völlig inakzeptabel. Wir fordern die Polizei auf, diese Störmanöver unverzüglich einzustellen und sich deutlich zu der kooperierten Route zu bekennen,“ so Schmidt abschließend.
 
(Die Pressemitteilung wurde um 15:15 Uhr online gestellt. Die kursiv gedruckte Passage wurde um 16.30 Uhr nachträglich eingefügt, um die Pressemitteilung zu aktualisieren.)
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Erfolgreiche Proteste gegen Demomarathon der Nazis

Polizeiaufgebot am 29.10.2019

Auch die fünfte montägliche Nazidemo durch die Nordstadt wurde von antifaschistischem Protest begleitet und durch ein massives Polizeiaufgebot durchgesetzt. Die Nazis hatten ursprünglich angekündigt, bis Dezember jeden Montag durch die Nordstadt zu ziehen. Bereits zu Beginn der Demonstrationsreihe ruderten sie zurück und sprachen davon, dass ihre Aufmärsche nur vorsorglich bis Dezember angekündigt seien und sie gegebenenfalls die Reihe früher beenden. Zudem nahm auch in den eigenen Reihen das Interesse an den wöchentlichen Aufmärschen immer mehr ab, so dass bei der vorläufig letzten Demonstration am heutigen Montag lediglich 50 Nazis auf der Straße waren. Während bei den Nazis die Teilnehmendenzahlen sanken, befanden sich heute wieder rund 800 Personen auf der Straße, die die rassistische Hetze in der Dortmunder Nordstadt nicht unwidersprochen lassen wollten. Obwohl keine Blockaden des Aufmarsches gelangen, kam es an fast jeder Seitenstraße zu lautstarkem Protest. „Die Nordstadt-Bevölkerung hat gezeigt, dass sie keinen Bock auf Nazis hat“, resümiert Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170. „In der Zeit des Protestes haben wir es geschafft, uns weiter mit der Bevölkerung zu vernetzen. Daran können wir auch anknüpfen, wenn die Nazis hier nicht mehr laufen. Die Nazis haben nur erreicht, dass das

Blockade auf der Schillerstraße (20.09.) – Photo: Korallenherz

Viertel umso stärker zusammenhält“. In der Zeit der Nazidemos hatte das Antifa-Café zu einem offenen Treffen eingeladen, dem über 50 Leute gefolgt waren, um Gegenproteste und eigene Aktionen zu planen. Daraus war unter anderem am heutigen Montag ein Familienfest am Nordmarkt zusätzlich zu den antifaschistischen Aktionen entstanden.

 
Während die Dortmunder Nazis mit Parolen wie „Nie wieder Israel“ oder anderen antisemitischen und rassistischen Parolen durch die Nordstadt zogen und so versuchten, ein Klima der Angst bei

Sharpic für den 21.09.
Bild: Nordstadtdemo am 14.09. von dap

den Anwohner*innen zu erzeugen, haben Antifas von Anfang an gezeigt, dass sie die Anwohner*innen nicht damit alleine lassen. Mehrfach wurde in den vergangenen Wochen versucht, die Nazidemo zu blockieren. Dank zahlreicher Sitzblockaden mussten die Nazis teilweise über andere Wege geleitet werden. „Die Polizei ist zunehmend gewalttätig gegen die Protestierenden vorgegangen“, kritisiert Schmidt das Verhalten. „In ihrer Pressearbeit stellt die Polizei sich als Akteurin gegen Rechts dar. In der Realität rollt sie den Nazis den roten Teppich in der Nordstadt aus“. Am 7. Oktober hat die Polizei eine Sitzblockade von 41 Personen kontrolliert und unter anderem Anzeigen wegen Landfriedensbruch geschrieben. „Die Polizei hat vorher angekündigt, dass Sitzblockaden nicht strafbar seien, wenn die Nazidemo dadurch nicht verhindert werde. Das war offensichtlich gelogen“, so Schmidt. „Wir fordern, dass alle Anzeigen eingestellt werden.“

 
Vor zwei Wochen konnten Antifas neben dem üblichen Gegenprotest eine eigene große Demonstration vom Borsigplatz quer durch die Nordstadt auf die Beine stellen. „Wir konnten damit ein starkes Zeichen gegen rechte Strukturen und ihre Ideologie setzen. Das war ein wichtiges Signal an die Anwohner*innen in der Nordstadt“, so Kim Schmidt, „Durchaus p

Familienfest am 29.10.2019

ositiv haben wir auch den Protest der restlichen ‚Dortmunder Zivilgesellschaft‘ aufgenommen, an dem sich verschiedenste Bündnisse und Parteien beteiligten. Dass dies aber erst nach dem antisemitischen Terroranschlag in Halle geschah, hinterlässt leider einen bitteren Beigeschmack. Antifaschismus bedarf keines besonderen Anlasses, sondern ist eine alltägliche Aufgabe. Wir bedanken uns bei allen, die dafür mit uns auf der Straße waren.“

 
Es bleibt dabei: Für Nazis und Rassismus ist kein Platz in der Nordstadt! 
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