PM: Erfolgreiche Demonstration gegen neuen Thor Steinar Laden in Dortmund

Am 2. November führte eine Demonstration gegen das neonazistische Bekleidungsgeschäft „Tonsberg“ durch die Dortmunder Innenstadt. Die Autonome Antifa 170 hatte dazu unter dem Motto „Antifa bleibt Handarbeit! Thor Steinar dichtmachen! aufgerufen. Der Demonstration schlossen sich rund 350 Personen an.
 
Bei der Demonstration durch die vollen Einkaufsstraßen Dortmunds wurden Teilnehmende der Demonstration sowie Umstehende über die Umtriebe der Nazis informiert. Die „Antifa Linke Münster“ informierte über den NSU und die Mean Streets Antifa legte dar, wie die Dortmunder Naziszene strukturiert ist. Die Antifaschist*innen wiesen darauf hin, dass die Dortmunder Nazis neben der Parteiorganisierung unter anderem in der Organisation des extrem rechten Kampfsportevents „Kampf der Nibelungen“ mitwirken und auch im Rahmen von Fußballspielen immer wieder auftauchen.
 
In einem weiteren Redebeitrag wurde auf die Wahlergebnisse in Ostdeutschland hingewiesen. Mit einem besonderen Blick auf die vergangene Wahl in Thüringen schauten die Antifaschist*innen besorgt auf die Wahlerfolge der AfD. Mit der „Antifaschistischen Iniative Löbtau“ kam auch eine Dresdener Antifa-Gruppe zu Wort: „Uns wurde zugetragen, dass in Dortmund seit neuestem ein Thor-Steinar-Laden aufgemacht hat. Die traurige Nachricht der Eröffnung wird ein wenig dadurch gemildert, dass ihr seit Wochen dagegen auf die Straße geht“. Dresden hat ebenfalls eine besondere Rolle in Bezug auf die Neonazi-Marke: „Die sächsische Landeshauptstadt ist damit die einzige Stadt in Europa, in der es zwei ThorSteinarLäden gibt“, so die Dresdener Gruppe.
 
In einem Redebeitrag des antifaschistischen Jugendbündnisseshaekelclub590 aus Hamm wurde über die vorübergehende Schließung der Nazi-Kneipe im Kentroper Weg 18 gesprochen. Es forderte die Stadt Hamm dazu auf, weiter alle Mittel einzusetzen, um die Nazi-Räumlichkeiten geschlossen zu halten.
 
Im Verlauf der Demonstration wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass der Thor-Steinar-Laden in der Innenstadt eine besondere Bedeutung hat. Da es sich hierbei um den einzigen Thor-Steinar-Laden in Westdeutschland handelt, ist er ein besonderer Anziehungspunkt für Nazis in ganz NRW. Die Veranstalter*innen der Demonstration befürchten so einen weiteren Anlaufpunkt für die Vernetzung der extremen Rechten. „Daraus resultiert eine Gefahr für alle Menschen, die nicht dem rechten Weltbild entsprechend“, warnt Kim Schmidt, Pressesprecherin der „Autonomen Antifa 170“. „Mit unserer Demonstration erklären wir uns solidarisch mit allen Betroffenen rechter Hetze und Gewalt. Neonazis verbreiten ein Klima der Angst.“ Die ersten Mieter*innen rund um das Neonazi-Bekleidungsgeschäft haben bereits ihre Mietverträge gekündigt. Der Vermieter möchte die Neonazi-Mieter gerne loswerden. Weil die Marke „Thor Steinar“ im Mietvertrag steht, stellt sich dies allerdings als schwierig heraus.
 
Die Veranstalter*innen der Demonstration zeigen sich insgesamt zufrieden: „Wir haben heute ein starkes Zeichen gesetzt und deutlich gemacht, dass rechte Raumnahme in Dortmund nicht ungestört passieren kann. Außerdem konnten wir zeigen, dass viele verschiedene Menschen keinen Bock auf rechte Läden haben“, so Kim Schmidt weiter. Im Vorfeld der Demonstration wurden Anreisen aus Bonn, Schwerte, Duisburg und Koblenz angekündigt. Auch die lokale „Fridays For Future“-Gruppe und das Bündnis „Seebrücke“ hatten für die Demo gegen den Thor-Steinar-Laden geworben.
 
Die Demonstration ist ein Teil vielfältiger Proteste gegen den Laden. In der Vergangenheit haben Unbekannte die Ladenfassade eingefärbt. In der letzten Woche musste das Geschäft zur Renovierung schließen, nachdem eine übelriechende, braune Flüssigkeit im Laden verteilt wurde. Zusätzlich veranstaltet das Bündnis „BlockaDO“ jeden Montag um 18 Uhr eine Kundgebung vor dem Geschäft. Dort treffen sich wöchentlich Menschen aus den verschiedensten Spektren und Anwohner*innen, um gemeinsam zu protestieren. „Wir freuen uns, wenn der Nazi-Laden wieder weg ist. Aber dadurch ist auch eine Vernetzung und ein neuer Austausch mit den Anwohner*innen entstanden“, beschreibt Schmidt die Situation.
 
Beim Abschluss der Demonstration wurde auf mehrere Veranstaltung in NRW hingewiesen. Für Dortmund wurde die nächste Demonstration am Montag um 19 Uhr am Cinestar beworben. Antifaschist*innen möchten nach Beendigung der wöchentlichen Nazi-Demos in der Nordstadt ein Zeichen der Solidarität setzen. Am kommenden Samstag, den 9. November, werden Proteste gegen einen Neonazi-Aufmarsch für die Shoa-Leugnerin Ursula Haverbeck in Bielefeld organisiert. „Die Rechte“, besonders der Kreisverband Dortmund, fordert Freiheit für die Inhaftierte.
Neben Werbung für Proteste gegen die geschichtsrevisionistische Nazi-Demonstration in Remagen am 16. November warb auch „Fridays for Future“ Dortmund für ihren Aktionstag am 29. November um 12 Uhr. Sie forderten ein gemeinsames Einstehen für Klimagerechtigkeit. „Wir freuen uns, dass wir mit unserer Demonstration zeigen konnten, dass es ein breites Bündnis gegen Nazis in dieser Stadt gibt“, resümiert Schmidt. „Wir werden weiter auf die Straße gehen und gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft einstehen.“
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Acht Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU – #Kein Schlusstrich

Liebe Menschen,
 
in den letzten Wochen haben die Menschen der Nordstadt jeden Montag breit, vielfältig und laut gegen die marschierenden RassistInnen protestiert. Letztendlich mussten die Nazis ihre wöchentliche Hetze aufgeben.
Wir wollen daher nun als starkes und solidarisches Viertel für Respekt und Menschenwürde auf die Straße gehen. Auch wollen wir am Tag der Selbstenttarnung des NSU aller Opfer rassistischer Gewalt gedenken.
Wir treffen uns am 04.11. um 19h vor dem CineStar Dortmund.
Gegen Rassismus, gegen Faschismus! In der Nordstadt und überall!
 
[Diese Demonstration wird organisiert im Rahmen vom offenen Antifatreff, welcher sich anlässlich der montäglichen Nazidemos gegründet hat]
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Polizei Dortmund versucht Demo mit Täuschung in Seitenstraßen abzudrängen

Am Samstag soll in Dortmund eine Demonstration gegen ein kürzlich eröffnetes Geschäft der Neonazi-Bekleidungsmarke Thor Steinar stattfinden. Eine kurzfristige Änderung der Demostrecke sorgt nun für Aufregung. 
 
Am Donnerstagmittag erreichte die Organisator_innen der Demonstration von der Autonomen Antifa 170 eine kuriose Mail der Polizei Dortmund. Angeblich habe sich wegen des Hansemarktes eine neue Situation ergeben, die bereits ausführlich besprochene und in einem Auflagenbescheid bestätigte Route müsse geändert werden. Die Antifaschist_innen fühlen sich getäuscht: „Unser Anmelder hat die geplante Route ausführlich mit der Polizei besprochen, auch und gerade im Hinblick auf den Hansemarkt“, so Kim Schmidt, Pressesprecherin der Antifaschist_innen. „Jetzt so zu tun, als käme der Hansemarkt überraschend, ist eine böswillige Täuschung und wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Kooperationsbereitschaft der Polizei.“
 
Besonderst empört sind die Demonstrant_innen über den Zeitpunkt der Änderung: „Einen solchen weitreichenden Eingriff in unsere Demonstration im allerletzten Moment vor dem morgigen Feiertag zu unternehmen, sehen wir als geplanten Versuch, uns an einer gerichtlichen Überprüfung zu hindern“, erklärt Schmidt in Richtung der Polizei. Ein Anwalt sei bereits eingeschaltet und eine Klage im Eilverfahren werde aktuell geprüft. Bisher weigert sich die Polizei allerdings trotz expliziter Bitten, der Anmeldung einen klagefähigen Bescheid über die Änderungen an der Route zukommen zu lassen und so ihre rein willkürliche Entscheidung zumindest offiziell zu dokumentieren. Stattdessen wird in einer weiteren Mail geradezu höhnisch bedauert, der Anmelder sei „nicht kooperationsbereit“, und auf eine spontane Bewertung der Einsatzleitung am Samstag vertröstet. Dieses Vorgehen der Polizei, eine bereits einvernehmlich kooperierte Route unmittelbar vor der Demonstration beliebig umzuleiten und sich dann mit unklaren Aussagen aus der Affäre zu ziehen, ist für uns leider nichts Neues“, beklagt Schmidt.
 
„Statt der ursprünglich geplanten Route durch das Herz der Innenstadt möchte die Polizei unsere Demonstration möglichst in Seitenstraße und weg vom Publikumsverkehr halten. Das ist völlig inakzeptabel. Wir fordern die Polizei auf, diese Störmanöver unverzüglich einzustellen und sich deutlich zu der kooperierten Route zu bekennen,“ so Schmidt abschließend.
 
(Die Pressemitteilung wurde um 15:15 Uhr online gestellt. Die kursiv gedruckte Passage wurde um 16.30 Uhr nachträglich eingefügt, um die Pressemitteilung zu aktualisieren.)
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Erfolgreiche Proteste gegen Demomarathon der Nazis

Polizeiaufgebot am 29.10.2019

Auch die fünfte montägliche Nazidemo durch die Nordstadt wurde von antifaschistischem Protest begleitet und durch ein massives Polizeiaufgebot durchgesetzt. Die Nazis hatten ursprünglich angekündigt, bis Dezember jeden Montag durch die Nordstadt zu ziehen. Bereits zu Beginn der Demonstrationsreihe ruderten sie zurück und sprachen davon, dass ihre Aufmärsche nur vorsorglich bis Dezember angekündigt seien und sie gegebenenfalls die Reihe früher beenden. Zudem nahm auch in den eigenen Reihen das Interesse an den wöchentlichen Aufmärschen immer mehr ab, so dass bei der vorläufig letzten Demonstration am heutigen Montag lediglich 50 Nazis auf der Straße waren. Während bei den Nazis die Teilnehmendenzahlen sanken, befanden sich heute wieder rund 800 Personen auf der Straße, die die rassistische Hetze in der Dortmunder Nordstadt nicht unwidersprochen lassen wollten. Obwohl keine Blockaden des Aufmarsches gelangen, kam es an fast jeder Seitenstraße zu lautstarkem Protest. „Die Nordstadt-Bevölkerung hat gezeigt, dass sie keinen Bock auf Nazis hat“, resümiert Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170. „In der Zeit des Protestes haben wir es geschafft, uns weiter mit der Bevölkerung zu vernetzen. Daran können wir auch anknüpfen, wenn die Nazis hier nicht mehr laufen. Die Nazis haben nur erreicht, dass das

Blockade auf der Schillerstraße (20.09.) – Photo: Korallenherz

Viertel umso stärker zusammenhält“. In der Zeit der Nazidemos hatte das Antifa-Café zu einem offenen Treffen eingeladen, dem über 50 Leute gefolgt waren, um Gegenproteste und eigene Aktionen zu planen. Daraus war unter anderem am heutigen Montag ein Familienfest am Nordmarkt zusätzlich zu den antifaschistischen Aktionen entstanden.

 
Während die Dortmunder Nazis mit Parolen wie „Nie wieder Israel“ oder anderen antisemitischen und rassistischen Parolen durch die Nordstadt zogen und so versuchten, ein Klima der Angst bei

Sharpic für den 21.09.
Bild: Nordstadtdemo am 14.09. von dap

den Anwohner*innen zu erzeugen, haben Antifas von Anfang an gezeigt, dass sie die Anwohner*innen nicht damit alleine lassen. Mehrfach wurde in den vergangenen Wochen versucht, die Nazidemo zu blockieren. Dank zahlreicher Sitzblockaden mussten die Nazis teilweise über andere Wege geleitet werden. „Die Polizei ist zunehmend gewalttätig gegen die Protestierenden vorgegangen“, kritisiert Schmidt das Verhalten. „In ihrer Pressearbeit stellt die Polizei sich als Akteurin gegen Rechts dar. In der Realität rollt sie den Nazis den roten Teppich in der Nordstadt aus“. Am 7. Oktober hat die Polizei eine Sitzblockade von 41 Personen kontrolliert und unter anderem Anzeigen wegen Landfriedensbruch geschrieben. „Die Polizei hat vorher angekündigt, dass Sitzblockaden nicht strafbar seien, wenn die Nazidemo dadurch nicht verhindert werde. Das war offensichtlich gelogen“, so Schmidt. „Wir fordern, dass alle Anzeigen eingestellt werden.“

 
Vor zwei Wochen konnten Antifas neben dem üblichen Gegenprotest eine eigene große Demonstration vom Borsigplatz quer durch die Nordstadt auf die Beine stellen. „Wir konnten damit ein starkes Zeichen gegen rechte Strukturen und ihre Ideologie setzen. Das war ein wichtiges Signal an die Anwohner*innen in der Nordstadt“, so Kim Schmidt, „Durchaus p

Familienfest am 29.10.2019

ositiv haben wir auch den Protest der restlichen ‚Dortmunder Zivilgesellschaft‘ aufgenommen, an dem sich verschiedenste Bündnisse und Parteien beteiligten. Dass dies aber erst nach dem antisemitischen Terroranschlag in Halle geschah, hinterlässt leider einen bitteren Beigeschmack. Antifaschismus bedarf keines besonderen Anlasses, sondern ist eine alltägliche Aufgabe. Wir bedanken uns bei allen, die dafür mit uns auf der Straße waren.“

 
Es bleibt dabei: Für Nazis und Rassismus ist kein Platz in der Nordstadt! 
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دعوة للتظاهر:

[Unseren Aufruf zur Demonstration am 2.11 gibt es jetzt auch auf arabisch!]

ما هو تونسبرغ؟

في نهاية شهر أغسطس ، تم افتتاح متجر الملابس “تونسبيرج” في وسط مدينة دورتموند. يبيع هذا المتجر ملابس ماركة ثور شتاينار – ماركة ملابس يوزعها النازيون للنازيين الأخرين. العلامة التجارية مثيرة للجدل وخاصة في أجزاء كثيرة بالنسبة للمتطرفين اليمين ، حيث أن الشركة التي تقف وراء العلامة التجارية ميدياتكس Mediatex تنتج خارج البلاد في براندنبورغ Brandenburg. ومع ذلك لديها البهجة وتتمتع بشعبية كبيرة في الدوائر اليمينية ذات الصلة. وهي تمثل علامة الملابس التجارية الأكثر شهرة للنازيين.

وما هي المشكلة؟

على الرغم من المظهر غير الواضح اليوم ، فإن ثور شتاينار يلعب عن عمد مع الإيديولوجيات اللاإنسانية والرجعيات التاريخية بوضوح. بالإضافة إلى الرموز الأسطورية الشعبية ، هناك العديد من الدوافع التي ترتبط إيجابيا بالاشتراكية الوطنية والحرب العالمية الثانية والتاريخ الاستعماري الألماني. بالإضافة إلى ذلك ، يتم تأييد مصطلح الذكورة الخام وتمجيد العنف. هناك شيء واحد واضح: أي شخص يرتدي شتاينار يريد أن يكون معروفًا كجزء من المشهد اليميني. هذا يجعل ارتداء العلامة التجارية ميزة تعريف الهوية للنازيين. تم تصميم استراتيجية الشركة بأكملها أيضًا للوصول إلى العملاء في المنطقة الرمادية ومنحهم فرصة ليتمركزو ولكن بشكل واضح لليمينيين . تتماشى محاولة تسويق النازيين الجدد مع ارتداء أزياء الشارع العادية جنبًا إلى جنب مع تطبيع وجهات النظر العالمية اللاإنسانية ، مما يشكل خطراً على أولئك الذين لا يلائمون النظرة العالمية لليمين المتطرف. لا سيما مع بيع الملابس يتم فيها وضع مبالغ كبيرة من المال في خزائن اليمين المتطرف.

ماذا يعني هذا بالنسبة لدورتموند؟

نازيي دورتموند الحائمين حول أصغر حزب حزب اليمين يعتمدون بشكل إيجابي على هذا المتجر . قاموا بالإعلان عن المتجر عند إفتتاحه وفي أول تجمع ضد المتجر ، قاموا باستعراض واضح أمام المتجر لحمايته بصوت عالٍ. لأن هذا المتجر في دورتموند له معنى خاص للمشهد النازي في ألمانيا الغربية: مع الافتتاح الجديد في دورتموند ، يكون متجر ثور شتاينار الوحيد في ألمانيا الغربية. دورتموند لديها الآن نقطة جذب أخرى لليمين المتطرف. هذه المرة في وسط وسط المدينة. يوضح هذا ويعزز ليس فقط مكانة دورتموند في المشهد النازي على مستوى البلاد ، ولكن أيضًا بمثابة نقطة انطلاق. نتيجة لذلك ، سيكون النازيون الجدد في وسط المدينة بشكل متزايد – ليس فقط لشراء الملابس ، ولكن أيضًا للتواصل والمشاركة. إنهم يشكلون خطراً خاصاً على كل أولئك الذين يعتبرون النازيين معارضين لهم. وبالتالي ، يكون متجر ثور شتاينر ليس آخر شي يفهم استفزازا ومعلناً للقتال.
يعد الاستحواذ على العقارات في دورتموند وتأجيرها أيضًا جزءًا من معركة اليمين. إنه يتعلق بإنشاء أجتماعات والخلوات المناسبة. دورتموند لديها تاريخ طويل من هذه المشاريع. من المركز الوطني السابق في شارع راينيشه شتراسه Rheinische Straße ، من خلال الشقق المشتركة في بعض شوارع دورستفلد Dorstfeld إلى تأسيس شركة عقارية خاصة بها من قبل النازي Matthias Deyda.

ما العمل؟

لا يمكن للنازيين في دورتموند أن ينتشروا دون أي إزعاج ، لكنهم يواجهون مرارًا وتكرارًا الاحتجاج المضاد المستمر. لم يقتصر الأمر على أن المتجر تم تعليمه بلون فحسب ، بل استضاف أيضًا تحالف العمل المناهض للفاشية بلوكادو BlockaDO تجمعًا أسبوعيًا لأكثر من شهر ، حيث احتج مناهضو الفاشية والمجتمع المدني والسكان المحليين جميعهم في الشوارع وخلال ذلك تكلموا مع بعضهم البعض . ولكن هذا ليس كل شيء: طالما حاول النازيون القتال من أجل مكان لهم ، فإن مهمتنا هي منع ذلك!
مظاهرتنا هي واحدة من العديد من اللبنات الأساسية لجمع الاحتجاجات المناهضة للفاشية وجعلها قوية في الشارع. دعونا لا ندع النازيين ليتوسعو في دورتموند ولا ندع لهم الشعور بالراحة. دعونا نقاتل معا للتأكد من أن هذا المتجر سيصبح تاريخاً.

انتيفا تبقى عمل يد!
أغلق متجر ثور شتاينار!

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Aufruf: Thor Steinar dichtmachen!

Für den 02.11.2019 rufen wir zu einer Demonstration in der Dortmunder Innenstadt auf.. Sie wendet sich gegen das neue Neonazi-Bekleidungsgeschäft „Tønsberg“, den rechten Raumkampf und die extreme Rechte in Dortmund. Startpunkt ist um 12 Uhr am Stadtgarten.
 
Was ist Tønsberg? 
 
Ende August eröffnete das Bekleidungsgeschäft „Tønsberg“ in der Dortmunder Innenstadt. Dieses Geschäft verkauft die Klamotten der Marke „Thor Steinar“eine Kleidungsmarke, die von Neonazis für Neonazis vertrieben wird. Die Marke ist zwar in Teilen der extremen Rechten umstritten, da die hinter der Marke stehende Firma Mediatex aus Brandenburg im Ausland produziert. Trotzdem erfreut sie sich nach wie vor großer Beliebtheit in einschlägigen rechten Kreisen. Sie stellt die bekannteste Neonazibekleidungsmarke dar.
 
Und was ist das Problem?
 
Thor Steinar spielt trotz heutigem unauffälligerem Auftreten bewusst mit klar menschenverachtenden und geschichtsrevisionistischen Ideologien. Neben völkisch-mythologischen Symboliken findet sich bei vielen Motiven ein positiver Bezug zum Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg und der deutschen Kolonialgeschichte. Zusätzlich wird ein kruder Begriff von Männlichkeit hochgehalten und Gewalt glorifiziert. Klar ist: Wer Steinar trägt, will sich als Teil der rechten Szene erkennbar machen. Damit wird das Tragen der Marke ein identitätsstiftendes Merkmal für Nazis. Die ganze Firmenstrategie ist zudem darauf ausgelegt, auch in der Grauzone Kundschaft zu erreichen und dieser eine Möglichkeit zu geben, sich dezent aber für Rechte offensichtlich nach außen klar zu positionieren. Der Versuch, den neonazistischen Chic als gewöhnliche Streetwear zu vermarkten, geht einher mit der Normalisierung menschenverachtender Weltansichten und stellt dadurch eine besondere Gefahr für all jene Menschen dar, die nicht in das Weltbild der extremen Rechten passen. Zumal mit dem Verkauf der Kleidung große Geldmengen in die Kassen der extremen Rechten gespült werden.
 
Was bedeutet das für Dortmund?
 
Die Dortmunder Nazis um die Kleinstpartei „Die Rechte“ beziehen sich positiv auf das neue Geschäft. Sie machten bei Neueröffnung Werbung für den Laden und bei einer ersten Kundgebung gegen das Geschäft stellten sie sich demonstrativ vor den Laden, um ihn laut eigener Aussage zu bewachen. Denn das Geschäft in Dortmund hat eine besondere Bedeutung für die westdeutsche Naziszene: Mit der Neueröffnung befindet sich in Dortmund der einzige Thor-Steinar-Laden Westdeutschlands. Dortmund hat nun einen weiteren Anziehungspunkt für die extreme Rechte. Diesmal mitten in der Innenstadt. Das verdeutlicht und steigert nicht nur die Prestige der Dortmunder Rechten in der bundesweiten Naziszene, sondern dient dieser auch als Anlaufpunkt. Dadurch werden sich vermehrt Neonazis in der Innenstadt aufhaltenNicht nur zum Kauf von Kleidung, sondern auch zum Vernetzen und Austauschen. Sie stellen dabei eine besondere Gefahr für all die Menschen dar, die die Nazis als ihre Gegner*innen betrachten. Somit ist der Thor Steiner Laden nicht zuletzt als Provokation und Kampfansage zu verstehen.
Der Erwerb und die Anmietung von Immobilien sind in Dortmund zudem Teil des rechten Raumkampfes. Dabei geht es um die Schaffung rechter Treffounkte und Rückzugsräume. Dortmund hat eine lange Geschichte solcher Unternehmungen. Vom ehemaligen Nationalen Zentrum auf der Rheinischen Straße, über die Nazi-WGs in einigen Straßen Dorstfelds bis zur Gründung einer eigenen Immobilienfirma durch den Neonazi Matthias Deyda.
 
Was tun?
 
Die Dortmunder Nazis können sich nicht ungestört breit machen, sondern stoßen immer wieder auf konsequenten Gegenprotest. Nicht nur, dass der Laden bereits durch Farbe markiert wurde, auch das antifaschistische Aktionsbündnis BlockaDO veranstaltete über einen Monat hinweg eine wöchentliche Kundgebung, bei der von Antifas über Zivilgesellschaft bis hin zu Anwohner*innen verschiedene Akteur*innen ihren Protest auf die Straße trugen und dabei miteinaner ins Gespräch kamen. Doch damit ist es nicht genug: So lange Nazis versuchen, sich Räume zu erkämpfen, bleibt es unsere Aufgabe, dies zu verhindern!
Unsere Demonstration stellt dabei einen von vielen Bausteinen dar, antifaschistischen Protest zusammenzutragen und auf der Straße stark zu machen. Lassen wir nicht zu, dass sich Neonazis in Dortmund breit machen und wohlfühlen. Kämpfen wir gemeinsam dafür, dass dieser Laden bald Geschichte ist.
 

Antifa bleibt Handarbeit!

Thor Steinar dichtmachen!

Antifaschistische Demonstration
Samstag | 2.11. | 12:00 | Stadtgarten| Dortmund
 
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Redebeitrag: Klimabewegung & Antifa

[Gehalten am 20.09. bei der Fridays for Future Demo in Schwerte & am 29.11. in abgewandelter Form bei der Demo von FFF-Dortmund]
Warum zur Hölle redet hier eigentlich eine Antifagruppe? In der Tat hat sich nach dem erkämpften Atomausstieg die radikale Linke bis auf einige Ausnahmen und Bewegungen wie Ende Gelände eher aus der Klima- und Umweltpolitik herausgehalten. Das ist vor dem Hintergrund begrenzter personeller Kapazitäten zwar wenig verwunderlich, wenn gleichzeitig Neonazis aufmucken und mit der AfD und dem Rechtsruck der Gesellschaft zusätzliche Problemfelder in den letzten Jahren antifaschistische Schwerpunkte waren. Dennoch müssen wir zugeben, dass das Feld für viele in den letzten Jahren eher als Nebenwiderspruch des Kapitalismus‘ galt. Klima fanden zwar alle wichtig, handelten das Thema in Aufrufen dann aber meist nur in einem Nebensatz ab – „übrigens zerstört der Kapitalismus auch das Klima“ – Ende der Analyse.
Auf der anderen Seite begannen sich große Teile der Umweltbewegung  aus antifaschistischen Bündnissen und Protesten herauszuziehen, nachdem der ökofaschistische Teil der Bewegung kollabiert zu sein schien und die mögliche Unterwanderung durch Neonazis auf den eigenen Demos keine Rolle mehr spielte.
Dabei waren wir in der Vergangenheit in Zeiten von Gorleben- und Wendlandprotesten schon einmal wesentlich besser vernetzt. Und für das Wiederaufleben dieser Vernetzung möchten wir heute plädieren. Angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise ist sie bitter nötig. Antifaschismus und Klimapolitik gehen nur zusammen.
 
Fangen wir mit der naheliegenderen Abhängigkeit an: Antifaschismus funktioniert nur solange, (n  wie es möglich ist, auf diesem Planeten zu überleben. Zusätzlich fällt es Rechten leichter, Einfluss zu gewinnen, je weiter sich die Klimakrise verschärft. Denn spätestens dann, wenn beispielsweise das Wasser knapp wird, wenden sich die Menschen eher autoritären Führer*innen zu, die die eigene Lebensgrundlage zur Not auch militärisch gegen „die Anderen“ absichern.
 
Aber auch für eine effektive Klimapolitik liegt die Vernetzung nahe. Zum einen ist der globale Rechtsruck, der in Deutschland sein Rückgrat vor allem in der AfD (oder der CSU?)  findet, die größte Bremse für die dringend benötigten Klimaschutzmaßnahmen. Denn der neoliberale Teil der Rechten von Trump bis Bolsonaro und derzeit auch noch bis zur AfD leugnet konsequent jegliche Verantwortung des Menschen für den Klimawandel und im Zweifel auch diesen selbst. Sie erklären wissenschaftliche Erkenntnisse zu interessengeleiteten Fake News und Verschwörungstheorien und von Ölkonzernen bezahlte Studien zur eigentlichen Wahrheit. Das Zurückdrängen dieser Akteur*innen sollte gemeinsames Anliegen antifaschistischer und klimabewusster Menschen sein.
 
Zum Anderen beginnt auch der völkische Teil der Rechten, sich wieder für die Umwelt und das Klima zu interessieren. Wenig Aufmerksamkeit erhielt die Ankündigung der AfD, an einem eigenen Programm zum Klimaschutz arbeiten zu wollen.       Und damit sind sie nicht allein. Völkische Siedler*innen verbinden im ländlichen Raum ihre Version von Umweltschutz mit rassistischer und antisemitischer Ideologie. Der Einsatz für die Umwelt hilft ihnen hierbei, in den Dörfern Fuß zu fassen. Denn die Umweltbewegung genießt hierzulande zurecht einen guten Ruf. In der Vergangenheit haben Nazis bereits probiert in der Klimabewegung Fuß zu fassen.  Neonazis der Partei Der Dritte Weg solidarisierten sich mit dem Hambacher Forst und die Partei Die Rechte propagiert Umweltschutz als Heimatschutz. Völkische Rechte arbeiten seit Jahren daran, die ökofaschistische Bewegung wieder fit zu machen und tasten sich langsam an die Klimabewegung heran. Diese Bestrebungen sollten frühzeitig unterbunden werden.
 
Denn mit Rechten ist kein fortschrittlicher Klimaschutz zu machen. Nicht nur dass Rassismus und Antisemitismus nirgendwo zu akzeptieren sind – der Nationalismus der Rechten, macht es auch unmöglich, eine wirkliche Antwort auf das globale Problem des Klimawandels zu finden. Auch mit allen „Deutschland zuerst!“-Parolen lassen sich steigende Temperaturen nicht an den Grenzen aufhalten.
 
Zuguterletzt beraubt rechte Ideologie die Klimabewegung auch ihrer stärksten Waffe: der Kritik eines Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, dass die Ausbeutung von Mensch und Natur genauso am Fließband produziert wie SUVs. Der menschengemachte Kapitalismus zerstört im Namen von Profit und Wachstum immer mehr unserer Lebensgrundlage. Umweltzerstörung ist nicht etwa das Produkt von individuell schlechtem Verhalten irgendwelcher Bosse, sondern ein Ergebnis der Profitlogik kapitalistischer Ökonomie. Unternehmen, die im täglichen Hauen und Stechen wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Konkurrenz nicht untergehen wollen, suchen zwangsläufig nach Wegen, bei möglichst geringen Kosten in möglichst kurzer Zeit möglichst große Mengen an Gütern zu produzieren und zu verkaufen. Umweltschutzmaßnahmen sind in dieser Rechnung Kostenfaktoren: Angemessene Entsorgung von Abfällen, Technologie zur Vermeidung von Emissionen und so weiter sind nicht umsonst zu haben und drücken so die erwirtschafteten Gewinne – genauso übrigens wie höhere Löhne oder Arbeitsschutzmaßnahmen. Lücken in Umweltschutzgesetzen zu suchen, scheint absurd, lohnt sich aber, wenn sich so ein Vorteil gegenüber Konkurrent*innen gewinnen lässt.
 
Die Kapitalismuskritik der Rechten allerdings erklärt Umweltzerstörung und andere Verwerfungen nicht als Konsequenz der Funktionsweise des Kapitalismus‘, sondern führt diese auf das Verhalten einzelner Personen zurück. Diesen wird ein schlechter, böser Charakter angedichtet, um erklären zu können, warum sie so handeln. Nicht selten werden diese Personen zur verschworenen Gemeinschaft stilisiert, die allmächtig die Geschicke der Welt lenke – der Klassiker ist die rechte Erzählung von der angeblichen jüdischen Weltverschwörung.
Das Versprechen der Rechten ist, dass alles besser werde, wenn diese Clique weggesperrt oder gleich ausgelöscht würde. Ignoriert wird dabei, dass die neuen Bosse denselben Zwängen von Profitlogik und Konkurrenz unterworfen sein werden und schließlich dieselben Schritte unternehmen werden, um den eigenen Laden am Laufen zu halten.
 
Versteht uns nicht falsch: natürlich können, dürfen und sollten auch einzelne Unternehmen oder Einzelpersonen für individuelle Umweltzerstörungen kritisiert werden. Teil dieser Kritik muss allerdings das Bewusstsein sein, dass es die Dynamik kapitalistischer Gesellschaften ist, die solches Verhalten vernünftig erscheinen lässt und auf kurze Sicht auch belohnt.
 
Um zum Schluss zu kommen: Es gibt einen Haufen guter Gründe für Antifas und Klimabewegung sich auszutauschen, zu vernetzen und gemeinsam zu kämpfen. Das wird nicht immer ohne Konflikt und Zwist ablaufen – und das muss es auch nicht. Aber ohne diese Vernetzung setzen wir unsere Zukunft auf’s Spiel. Also: streiten wir gemeinsam für eine Welt jenseits von Kapitalismus, Klimakrise und Rechtsruck!
 
Gehalten am 20.09. bei der Fridays for Future Demo in Schwerte.
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Vom Borsigplatz bis zum Hafen – gegen Rassismus auf die Straßen!

Deutsch – English – العَرَبِيَّة – Français – Românesc

 
 
Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,
Kein Bock mehr auf Nazis im Viertel? Wir auch nicht! Am Montag 14.10. und in der Woche danach wollen schon wieder Faschisten in der Nordstadt marschieren, wir wollen mit euch demonstrieren und zeigen, dass Nazis die Schnauze halten sollen!
Kommt vorbei am 14.10. um 17:30 Uhr zum Borsigplatz! Gegen Rassismus in der Nordstadt! Gegen Faschismus überall!
 
 
ENGLISH
 
Dear neighbours,
Don’t want any more Nazis in our neighborhood? Neither do we! On Monday October 14th as well as in the following weeks, fascists want to march / rally in the Nordstadt again. We invite you to to protest against nazis and tell them to keep their mouths shut!
Let’s meet at Borsigplatz on October 14th, 5.30. p.m.! Against racism in the Nordstadt! Against fascism everywhere!
 
العَرَبِيَّة
 
أعزائنا الجيران والجارات، ألستم مضجرون من النازيين في المنطقة؟ نحن أيضاً! الإثنين ١٤.١٠ والاسبوع الذي يليه يريد النازيين التظاهر في شمال المدينة، نحن نريد التظاهر معكم ونُري النازيين أنهم يجب أن يخرسو! تعالو ١٤.١٠ الساعة الخامسة والنصف إلى البورزيش بلاتس Borsigplatz! ضد العنصرية في شمال المدينة!ضد الفاشية في كل مكان!
 
FRANÇAIS
 
Cherès voisines, chers voisins,
N‘avez vou plus envie d‘avoir des Nazis dans votre quartier? Nous non plus!
Ce lundi, le 14. et la semaine après les Nazis ont le plan de manifester dans la Nordstadt. Nous aussi nous voulons manifester avec vous pour faire les Nazis fermer leur geule!
Joignez nous au Borsigplatz le 14ème Octobre à 17.30! Contre le racisme, contre le fachisme! Ici et partout!
 
Românesc
 
Dragi vecini si vecine
N-aveti chef de nazisti in cartier? Nici noi!
Luni,14.10 si saptamina dupa fasistii vor sa se adune din nou in Nordstadt, noi vrem cu voi sa demonstram si aratam ca natistii ar trebui sa-si tina gura. 
Veniti la data de 14.10 la ora 17:30 la Borsigplatz!Impotriva rasismului in Nordstadt! Impotriva fasizmului peste tot!
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Antisemitismus und Rassismus töten!

Kundgebung nach Anschlag in Halle.

Katharinentreppen, 18:00 Uhr

In Halle an der Saale hat heute mindestens ein bisher unbekannter Täter oder Täterin zwei Menschen getötet. Der Täter versuchte, in die Synagoge einzudringen und erschoss einen Menschen auf offener Straße. Auch in einem Dönerimbiss wurde eine Person ermordet. Die mutmaßlich mehreren Angreifer_innen waren offenbar umfassend vorbereitet, Videobilder zeigen einen Menschen in Kampfanzug, Helm und mit einer großen Schusswaffe.
Zur Stunde sind die genaue Motivation und die Hintergründe noch unklar. Doch: Das Attentat fällt auf Yom Kippur, den höchsten Feiertag von Jüd_innen in aller Welt. Wir wollen gerade deshalb ein Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen von antisemitischer und rassistischer Gewalt setzen.

Kommt um 18:00 zur Katharinentreppe gegenüber des Dortmunder Hauptbahnhofs.

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Erklärung zu den zwölf angekündigten „Montagsdemonstrationen“ der Partei „Die Rechte“

Wir dokumentieren hier das Flugblatt von „Antifaschist*innen aus Dortmund“:

Zum vierten Mal innerhalb kürzester Zeit marschierten am Montag, dem 7. Oktober 2019, Neonazis aus dem Umfeld der Partei „Die Rechte“ durch die migrantisch geprägte Dortmunder Nordstadt. Die Splitterpartei hat angekündigt, bis zum 23. Dezember jeden Montag weitere Aufmärsche in der Nordstadt durchführen zu wollen. Wir wollen dies zum Anlass nehmen, einige grundlegende Punkte in Bezug auf den Umgang mit rechten Versammlungen im Stadtteil und ausbleibender Solidarität mit den betroffenen Anwohner*innen anzusprechen.

Am 20. September verkündete Polizeipräsident Gregor Lange: „Wir werden streng darauf achten, dass unsere vielfältigen Auflagen zum Schutz der Bevölkerung vor Hass und rechter Hetze minutiös eingehalten werden. Bei Verstößen werden wir konsequent einschreiten!“ Die Nazidemonstration solle „nicht an die Gedenkstätte Steinwache, nicht an den Gedenkstein für das NSU-Opfer Mehmet Kubaşık, nicht an den Nordmarkt und auch nicht an den Mehmet-Kubaşık-Platz“ führen.
Zehn Tage später, am 30. September 2019, interessiert das die Einsatzleitung und Polizeiführung anscheinend nicht mehr. Entgegen den zuvor getätigten Verlautbarungen der Polizei wurden die Neonazis vor ihrer Demonstration sehr wohl am Mahnmal und an der Steinwache vorbeigeleitet. Die Route der Demonstration führte in unmittelbarer Nähe über die Münsterstraße am Mehmet-Kubaşık-Platz vorbei. Mit antisemitischen Parolen wie „Nie wieder Israel“ und „Palästina hilf uns doch – Israel gibt es immer noch!“ konnten Neonazis der Partei „Die Rechte“ an Rosch Ha-Schana (dem jüdischen Neujahrsfest) und dem Jahrestag des Massakers von Babyn Jar durch Dortmund ziehen. Unbehelligt blieben seitens der Polizei auch rassistische Parolen wie z.B. „Abschieben, Abschieben!“ in Richtung von Personen am Rande der Demonstration. Bei den Demonstrationsteilnehmer*innen handelt es sich um Neonazis, die zum Teil seit Jahrzehnten rechte Terrorkonzepte propagieren. Der mutmaßliche Deutschland-Sprecher des rechten Netzwerks Combat 18 trug bei der Demonstration am 30. September das Frontbanner. 

SITZBLOCKADEN SIND SCHÖN, WENN SIE NICHT STÖREN

Nachdem die Nazidemo am 20. September um einen Blockadenparcours herum durch die Nordstadt geführt werden musste, sah sich die Polizeiführung vor der ersten Montagsdemo der Nazis am 30. September dazu veranlasst, sich etwas grundsätzlicher zu ihrem Umgang mit Blockaden zu äußern. Die Nordstadtblogger berichteten:

Daher werde die Polizei auch nicht gegen friedliche Sitzblockaden vorgehen. Denn einen Handlungsbedarf dagegen gebe es nur, wenn daraus versammlungsrechtlich „grobe Störungen“ entstünden – das wäre eine Straftat. „Wenn eine Umgehung möglich ist, ist kein Straftatbestand erfüllt“, macht Lange deutlich.“

Wer dachte, dass sich nun etwas ändern könnte, wurde enttäuscht. Eine Sitzblockade am 30.9. etwas abseits der Route in der Schützenstraße wurde halbwegs in Ruhe gelassen. Schon der Ansatz einer Sitzblockade an der Helmholtz-Schule auf der Route vor der Nazidemo wurde ohne Vorwarnung brutal von der Straße geräumt. Wie mit einer handvoll Leuten die obere Münsterstraße so blockiert werden kann, dass „keine Umgehung möglich ist“, wird das Geheimnis der Einsatzleitung bleiben. Eine Sitzblockade am 7.10. in der Schützenstraße wurde mit dem Vorwurf des Landfriedensbruchs belegt, nachdem die Nazidemo direkt an ihr vorbei geleitet wurde.

Die polizeitaktische Zurückhaltung von öffentlich relevanten Informationen im Vorfeld verbunden mit dem Schweigen von Zivilgesellschaft und Politik führt dazu, dass die Grundproblematik der Aufmärsche („Rassisten provozieren im migrantischen Viertel“) als rein ordnungspolitisches Problem verhandelt wird und die Nordstadt für den taktischen Erfolg in Dorstfeld (dem medienwirksamen Übermalen der „Nazikiez“-Graffitiwand) geopfert wird. Die Polizeiführung betonte, dass die Reaktionen der Nazis „einkalkuliert“ worden seien und man nun nur „hoffe“, dass nicht durch „linke Gewalt“ die Nazis mehr Aufmerksamkeit bekommen, als sie verdienen. Nun sorgte aber nicht die „linke Gewalt“ für die Aufmerksamkeit über Dortmunds Stadtgrenzen hinaus, sondern die Tatsache, dass einmal mehr Neonazis mit offen antisemitischen und rassistischen Parolen geschützt durch mehrere Hundertschaften der Polizei auf Dortmunds Straßen hetzen durften. 
Die alte Strategie des Aussitzens und Herunterspielens rechter Umtriebe erfährt eine taktische Aktualisierung mit dem gleichen Ergebnis: Eshilft nichts. Was die immer wieder von der Polizei vorgetragene „Null-Toleranz-Strategie gegen Rechts“ wert ist, muss daran gemessen werden, dass sie rassistischen Hetzer*innen zum Spaziergang durch das migrantische Viertel den roten Teppich ausrollt und daran, dass antisemitische Parolen auf Dortmunds Straßen Realität sind. 

FAILED STATE DORTMUND (NORDSTADT)

Bemerkenswert im Zusammenhang mit den Naziaufmärschen in der Nordstadt ist das nahezu vollständige Ausbleiben einer Positionierung von Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und anderen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen. Die „professionellen“ Antifaschist*innen, die vor allem dann lautstark ihren Kampf gegen Rechts feiern, wenn sie irgendwo ein Transparent in eine Kamera halten können, hüllen sich zu all dem in Schweigen. Öffentlichkeitswirksame konzertierte Aktionen wie das Übermalen von Nazigraffiti werden hervorgehoben, der antifaschistische Protest in der belebten Dortmunder Innenstadt wird dagegen öffentlich unterstützt. 

Die Presse berichtet zunächst kaum und hat ohnehin keine Reichweite hin zur mehrheitlichen Bevölkerung der Nordstadt. Ein großer Teil der Menschen im Stadtviertel weiß überhaupt nichts davon, dass bis zum 23. Dezember jeden Montag ein Ausnahmezustand im Stadtviertel droht undNeonazis direkt vor ihrer Tür hetzen dürfen. Von den Parteien des Bezirks gibt es kein einziges Statement dazu, dass in dem von ihnen regierten Stadtteil innerhalb von drei Monaten 15 Naziaufmärsche stattfinden sollen. Wieso überhaupt noch kommunal wählen (sofern wahlberechtigt) bzw. sich engagieren, wenn den Stadtteil also allein die Polizei regiert? Angesichts des gesellschaftlichen Rechtsrucks und der anhaltenden Bedrohung durch rechten Terror fragen wir uns: Wo bleibt die Solidarität mit den Nordstadtbewohner*innen und den migrantischen Communities?

WIE WEITER?

Sowohl die Eröffnung des Nazi-Modeladens in der City, als auch die Aktion der AfD im Dietrich-Keuning-Haus und die Nazi-Demos, konnten positiv gewendet werden. Am Thor-Steinar-Laden „Tønsberg“ in der Innenstadt gab es einen gelungenen mehrwöchigen Kampagnenauftakt, der sich zu einem sozialen, spektrenübergreifenden Treffpunkt des antifaschistischen Dortmund etabliert hat. Bei der AfD gab es breiten Protest, der trotz unterschiedlicher Ziele dazu geführt hat, dass die Veranstaltung nicht unwidersprochen verlaufen konnte. 

Jeder Aufmarsch der Nazis in der Nordstadt ist zur Zeit die Gelegenheit, Dinge auszuprobieren, die Selbstorganisation von Gruppen, Zusammenhängen und Mobilisierten etwas besser hinzubekommen und am Ende eine viel höhere Dynamik auf der Straße zu erreichen. Neu ist dabei, dass der Kontakt zu Anwohner*innen sich deutlich verbessert hat und einen guten Anteil am Protest einnehmen: von gelangweilten Kids, die Rassist*innen hassen und sich darauf freuen, dass an den nächsten Montagen „mal was los ist“ zu spontanen Beteiligungen an Sitzblockaden. 

Wir werden daran weiter festhalten und uns auch für die potentiellen weiteren Aufmärsche jedes Mal etwas einfallen lassen. Wir sind dabei auf Unterstützung von außen angewiesen. Wir möchten uns hier schon bedanken: Danke für #dankeantifa und all diejenigen, die uns von immer wieder auf vielfältige Weise unterstützen, sei es durch ihren Zuspruch oder aktiv auf der Straße. Wir wünschen uns eine noch breitere Unterstützung, sollte es in den nächsten Wochen zu weiteren Aufmärschen kommen. 


Gemeinsam gegen Neofaschismus & Rechtspopulismus!
Gemeinsam gegen Rassismus & Antisemitismus! 
Zusammenhalten gegen den Rechtsruck.

Antifaschist*innen aus Dortmund, Oktober 2019

Diese Erklärung wurde verfasst von Personen, Gruppen, Zusammenhängen und Läden, die im Rahmen der Proteste gegen Nazis in der Nordstadt aktiv sind.

Weitere Infos https://dab.nadir.org

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